Schulstraße

Aus Norder Stadtgeschichte
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Schulstraße

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Basisdaten
Stadtteil/-viertel Norden
Erschließungsjahr um 1920
Namensgebung um oder vor 1912
Historische Namen Ekeler Weg

Die Schulstraße ist eine Gemeindestraße in Norden und Ekel. Die Straße grenzt nordöstlich - an einer Kreuzung - an den Ekeler Weg, den Looger Weg und den Heitsweg und führt weiter in Richtung Westen bis zu Am Zingel. In Höhe der Conerus-Schule gabelt sich die Straße und ein Nebenarm führt gen Südosten, wo er an die Große Mühlenstraße grenzt. Ein weiterer Nebenarm verläuft gegenüber der Schule in nördliche Richtung und endet als Sackgasse. Nördliche Nebenstraßen sind der Rosenweg, die Schützenwiese und An der Gartenallee, südliche die Baumstraße, die Bleicherslohne und der Lange Pfad. Letzter ist jedoch von hier aus nur für Fußgänger und Zweiradfahrer erreichbar.

Bis zur Eingemeindung der bis dahin eigenständigen Gemeinde Süderneuland II trug auch die Waldstraße den Namen Schulstraße.

Geschichte

Herkunft des Namens

An der Straße liegen mehrere Schulen, die der Straße ihren Namen gaben. Neben der ehemaligen Grundschule Ekel, der Pestalozzischule und der Conerus-Schule sind dies im weiteren Sinne auch die ehemalige, nicht mehr existente Zingelschule und im weiteren Sinne auch die Gräfin-Theda-Schule und das Ulrichsgymnasium, die jedoch nicht unmittelbar an der Schulstraße liegen, sich aber in dessen mittelbarem Umfeld befinden.

Entwicklung

Die Schulstraße ist noch relativ jung und wurde erst um 1919/1920 angelegt, zunächst zwischen Am Zingel und der Gabelung an der Großen Mühlenstraße und Kleinen Mühlenstraße. Zu den bekanntesten Gebäuden dieser Zeit gehört die 1921 errichtete Pestalozzischule.[1][2] Das vermutlich älteste Privathaus stammt aus dem Jahr 1926 (Hausnummer 67).[3] Die schräg gegenüberliegenden Mehrfamilienhäuser in Richtung Zingel stammen aus dem Jahr 1937.[4]

Wie aus dem Adressbuch der Sandbauerschaft von 1912 hervorgeht, trug die Straße bereits in dieser Zeit ihren bis heute erhaltenen Namen.[5]

Im Eingemeindungsvertrag (1919) zwischen der Stadt Norden und der Sandbauerschaft wurde festgehalten, dass auch die Schulstraße zeitnah gepflastert werden soll.[6] Daher ist davon auszugehen, dass die Wohnbebauung bereits bedeutend gewesen sein muss.

1938 erfolgte mit dem Abbruch des sogenannten Benjaminschen Hauses nahe des Standorts der früheren Ekeler Mühle (in der Nähe des Bahnübergangs) die nordöstliche Teilstrecke.[7] Bis 1939 wurde die gesamte Straße asphaltiert. In der Schleife in Richtung der Mühlenstraßen (wo heute die Conerus-Schule steht) wurde wenig später ein Bunker errichtet.[8][9] Unklar ist, wie genau die Benennung der Straße damals lautete. Sicher ist, dass der Teil östlich des genannten Bahnübergangs bis zur Kreuzung am Looger Weg und Heitsweg noch bis etwa 1958 Ekeler Weg hieß und erst danach in Schulstraße umbenannt wurde. In dieser Zeit wurde dann auch die Verbindung zur Großen Mühlenstraße hergestellt, für die das Wohnhaus des Drechslers Mattheesen (Große Mühlenstraße 27) weichen musste.[10]

Eine der Besonderheiten der Schulstraße ist ihre verwirrend erscheinende Hausnummerierung. Die Hausnummer 1, das alte Müllerhaus der Ekeler Mühle, befindet sich an dem Bahnübergang in der Nähe der Großen Mühlenstraße, rechts daneben befindet sich die Nummer 2 (Bäckerei Grünhoff), wieder rechts davon war früher die Nummmer 3. Die Nummer 4 folgt dann rechts des Rosenwegs. Die weitere Nummerierung erfolgt auf der nördlichen Straßenseite bis zum Looger Weg, wo sie dann auf der gegenüberliegenden Straßenseite wieder zurück zum Bahnübergang führt und dort dann zunächst mit der Hausnummer 40 endet. Im neueren Teil der Schulstraße läuft sie dann auf derselben Straße weiter hoch, ehe sie Am Zingel mit der Nummer 64 endet und auf der nördlichen Straßenseite wieder zurück zur Nummer 1 führt, wo die Nummer 82 dann die höchste der Straße ist.

Gebäude und Plätze

Weitere bedeutende Objekte neben den beiden Schulen ist das Ekeler Vorwerk und die Finettenburg. Ansonsten besteht die Straße überwiegend aus Wohnhäusern, jedoch befinden sich hier auch eine Bäckerei, ein Kiosk, eine Fahrschule, ein Kindergarten, ein Altenwohnheim der AWO Norden und ein Versicherungsbüro. Die namensgebenden Schulen, die Pestalozzischule sowie die Ekeler Schule, werden heute nicht mehr als solche benutzt. Hingegen schon die Conerus-Schule.

Weiterhin wurde während des Zweiten Weltkriegs ein Bunker auf dem Grund der späteren Conerus-Schule errichtet, der noch einige Jahre nach Kriegsende existierte. Ebenfalls zu Kriegszeiten und noch danach dienten Räume der Pestalozzischule als Lazarett, ebenso die benachbarten Heimstätten, die nach dem Krieg als Behelfswohnraum dienten. Hier befindet sich heute das Altenwohnheim der AWO.

Galerie

Straßenansichten

Gebäude und Plätze

Einzelnachweise

  1. Preußische Grundkarte von ca. 1895 (Erste Landesaufnahme)
  2. Canzler, Gerhard (1997): Alt-Norden, Weener, S. 14
  3. Jahreszahl an der östlichen Wandmauer (neben dem Eingang) eingelassen
  4. Jahreszahl in der Mauer zur Straßenseite eingelassen
  5. Lottmann, Elfriede (1998): Fast vergessen: Die Sandbauerschaft. In: Heim und Herd im Ostfriesischen Kurier (April 1998)
  6. Ramm, Heinz (1989): Popke Fegter (1874-1946). Sein Leben und sein Wirken im Norderland, Norden, S. 60f.
  7. Zeitzeugenbefragung vom 26. Oktober 2021
  8. Medienzentrum des Landkreises Aurich (Bildarchiv: 0115011-16.jpg)
  9. Medienzentrum des Landkreises Aurich (Bildarchiv: 0115011-9.jpg)
  10. Brückner, Annemarie / Gerdes, Edo (1984): So war es damals. Bilder aus dem alten Norden, Leer, S. 103

Siehe auch