Bleicherslohne
Bleicherslohne | |
---|---|
Basisdaten | |
Stadtteil/-viertel | Norden |
Erschließungsjahr | vor 1882 |
Namensgebung | vor 1882 |
Historische Namen | Bleekerslohne |
Die Bleicherslohne (ursprünglich: Bleekerslaan bzw. Bleekerslohne) ist eine Gemeindestraße in Norden. Die Straße grenzt nördlich an die Schulstraße und südlich an die Osterstraße. Etwa mittig zweigt nach Osten der Teltingskamp ab.
Geschichte
Herkunft des Namens
In der Bleicherslohne befand sich in früheren Jahren eine Bleicherei, welche auch Bleiche (platt: Bleek) genannt wurde und schon mindestens seit 1719 existierte. An der Lohne muss sich ein Wassergraben befunden haben, der für die Abwässer aus einem Bleichenbetrieb nötig ist. Die Vorgärten waren seinerzeit viel größer, sodass nur eine kleine schmale Gasse (niederdeutsch: Lohne) in der Mitte verlief.[1]
Entwicklung
Die Bleicherslohne existierte seit mindestens 1882, da sie auf dem Stadtplan diesen Jahres bereits namentlich verzeichnet ist. Im Adressbuch von 1897/98 werden bereits fünf Häuser und ein Haus an der Ecke zur Osterstraße genannt.[2] Historisch endete die Bleicherslohne an der Bleiche als Sackgasse[3] und ging von dort in einem 90° Winkel über zum Bleicherstrift.
Die Bleiche existierte noch bis etwa 1930.[3] Nach ihrem Abbruch wurde der nördliche Teil der Bleicherslohne erschlossen und erhielt sein heutiges Aussehen.
Gebäude und Plätze
Die Straße besteht ausschließlich aus Wohnhäusern. Besonders im südlichen Bereich der Lohne stehen einige der schönsten Villen von Norden, die Nordens einstigen Wohlstand veranschaulichen. Von diesen Stadtvilla, zumeist erbaut im Jugendstil und in der Zeit um 1900, stehen die meisten unter Denkmalschutz. Namentlich handelt es sich hierbei um die Bleicherslohne 1, Bleicherslohne 2, Bleicherslohne 3, Bleicherslohne 37, Bleicherslohne 38 und Bleicherslohne 42.
Weiterhin wurde während des Zweiten Weltkriegs ein Bunker in der Bleicherslohne errichtet, der noch viele Jahre nach Kriegsende existierte.
Besondere Ereignisse
In der Nacht vom 25. auf den 26. Juni 2017 kam es zu einem Gebäudebrand in einer als Asylunterkunft genutzten Villa in der Bleicherslohne 37, bei der ein Bewohner ums Leben gekommen ist. Die Polizei ging von Brandstiftung aus.[4] Bis Mitte 2020 war das Gebäude eine Ruine, ehe es bis zum Spätsommer 2021 aufwendig und vorbildlich renoviert bzw. restauriert wurde.
Galerie
-
Aufnahme aus der Zeit um 1910.
-
Aufnahme aus der Zeit um 1920.
-
Die Bleicherslohne im Jahre 1938.
-
Die Bleicherslohne im Jahre 1938.
-
Die Bleicherslohne aus Richtung der Schulstraße - Aufnahme vom 23. Oktober 2021.
-
Blickrichtung zur Osterstraße, kurz hinter der Abzweigung zum Teltingskamp - Aufnahme vom 23. Oktober 2021.
-
Blick aus Richtung der Osterstraße - Aufnahme vom 23. Oktober 2021.
-
Bleicherslohne 43 - Aufnahme vom 27. Januar 2007.
Einzelnachweise
- ↑ Medienzentrum des Landkreises Aurich (Bildarchiv: 0283101.jpg)
- ↑ Schreiber, Gretje (1995): Nordens Häuser und ihre Bewohner (XIV), Die Leute in der Osterstraße, in: Ostfriesischer Kurier 17./18. Juni 1995, S. 8
- ↑ 3,0 3,1 Keunecke, Friedrich (2023): Die Bleiche. In: Dat Bladdje (Heimatverein Norderland) Nr. 10, März 2023, S. 14ff.
- ↑ Einsatzbericht der Feuerwehr Norden, abgerufen am 24. November 2020