Udo-Focken-Deich

Aus Norder Stadtgeschichte
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Udo-Focken-Deich

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Basisdaten
Kategorie Deiche im Stadtgebiet
Baubeginn 1425
Fertigstellung 1430

Der Udo-Focken-Deich (auch: Alter Deich oder Olldiek) gehört zu den ältesten, bekannten Deichen in Norden. Aufgrund seiner Alternativbezeichnung Olldiek (niederdeutsch für Alter Deich) darf er nicht mit dem Olldiek in Ostermarsch verwechselt werden. Aber auch allgemein werden alte Deiche so bezeichnet, nachdem sie zum Schlafdeich wurden.

Der Deichverlauf stellt heute in wesentlichen Teilen die Grenze zwischen Süderneuland I, Süderneuland II und Norden dar.

Geschichte

Der Deich wurde von Udo Focken, auch bekannt als Udo von Norden, dem Sohn des berühmten Häuptlings Focko Ukena in den Jahren 1425 bis 1430 erbaut.[1] Die Deichlinie verlief vom Stadtgebiet, in Höhe Dreeangel, wo ungefähr der alte Norder Hafen lag, entlang der Heringstraße und Brückstraße, an Bargebur vorbei, über das Leegemoor nach Nadörst und von hier aus weiter nach Osteel und Marienhafe.[2][3][4] Er war "seit undencklichen Jahren eine öffentliche Landstrasse" und wurde auch als Postweg genutzt.[3] In Süderneuland II verlief er weitestgehend auf den bis heute erhaltenen Straßenzügen Verschönerungsweg, Zum Hirtenhaus, Zinngießerstraße und Leegemoorweg. Die Ortschaft Altendeich an der Bundesstraße erinnert noch an den Deich.

Bis heute stellt der Deichabschnitt in Leegemoor die Grenze zwischen Süderneuland I und II dar. Teilweise bildete er auch die Grenze zwischen den beiden Gemeinweiden der Altenbürgerlande und der Leegemoorgesellschaft. Vor der Eindeichung Süderneulands weideten die Pferde der Leegemoorgesellschaft auf dem alten Deich und vor der Deichlinie. Daran erinnert noch der Flurname Pferd-Teich vom Lehemohr.[3]

Der Deich war in vier Abschnitte unterteilt, die an das Gasthaus in Norden, die Leegemoorgesellschaft und an zwei Privatpersonen zur Aufsicht und Instandhaltung verteilt wurden. Diese Gruppe konnte die Deichlande bewirtschaften, war jedoch verpflichtet, den Deich im Rahmen der Deichlast zu unterhalten.

Galerie

Einzelnachweise

  1. Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 327
  2. Cremer, Ufke (1955): Norden im Wandel der Zeiten, Norden, S. 27
  3. 3,0 3,1 3,2 Schreiber, Gretje (2006): Norder Gemeinweiden im ausgehenden Mittelalter bis zur Neuzeit, in: Emder Jahrbuch für historische Landeskunde Ostfrieslands, Jg. 2006 Bd. 86, S. 39 - 65
  4. Adressbuch von 1950/1951, S. 6

Siehe auch