Liste der Mühlen im Stadtgebiet

Aus Norder Stadtgeschichte
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Die Liste der Mühlen im Stadtgebiet gibt Aufschluss über die bekannten Mühlen, die es im Laufe der Jahrhunderte innerhalb der heutigen Norder Stadtgrenzen gegeben hat. Norden wurde früher auch als Stadt der 12 Mühlen bezeichnet, es sind aber noch mehr Mühlen bekannt. Die meisten von ihnen waren normale Windmühlen, die zumeist als hölzerne Bockwindmühlen gebaut waren und um das Jahr 1900 zu Galerieholländern erweitert wurden, wie sie am Beispiel der Deichmühle noch heute erkennbar sind.

Bereits in Prozessakten des Reichskammergerichts zu Speyer findet sich im 16. Jahrhundert die Erwähnung, dass es bereits vor langer Zeit fünf Windmühlen in und um Norden gegeben habe, von denen jedoch zwei im genannten Jahrhundert durch einen Sturm sowie kriegerischen Auseinandersetzungen wüst fielen. Erhalten waren in dieser Zeit jedoch zumindest (noch) die Westgaster Mühle, die Ekeler Mühle und die Linteler Mühle.[1]

Tabellarische Übersicht

Anmerkung: Das Baujahr bezieht sich jeweils auf den letzten Neubau. Die meisten Mühlen hatten bedeutend ältere Vorgänger, deren Baujahre - sofern bekannt - im jeweiligen Artikel genannt werden.

Nr. Bezeichnung Baujahr Stadtteil/-viertel Erhaltungszustand
1 Bargeburer Mühle vor 1726 Bargebur 1884 abgebrannt
2 Deichmühle 1900 Süderneuland I erhalten
3 Doornkaat'sche Schöpfmühlen 1840 Norden 1886/1898 abgebrochen
4 Ekeler Mühle 1562 Ekel 1912 abgebrannt
5 Frisiamühle 1888 Norden erhalten
6 Kalkmühle 1893 Süderneuland I nach 1972 abgebrochen
7 Linteler Mühle 1910 Ostlintel 1938 demontiert
8 Müntinga'sche Mühle 1805 Norden 1972 abgebrochen
9 Ostermarscher Mühle um 1900 Ostermarsch im Mauerstumpf erhalten
10 Ölmühle 1773 Süderneuland II erhalten (ohne Flügel)
11 Ölmühle (Fräuleinshof) um 1632 Norden abgebrochen
12 Sägemühle Betriebsamkeit um 1850 Süderneuland I 1884 abgebrochen
13 Sägemühle Frericks 1714 Norden 1963 abgebrochen
14 Sägemühle Tidofeld 1717 Tidofeld um 1919 abgebrochen
15 Silbermühle 1894 Norden erhalten (ohne Flügel)
16 Wassermühle Nadörst vor 1740 Nadörst um 1950 abgebrochen
17 Westerroggenmühle vor 1594 Bargebur 1878 abgebrannt
18 Westgaster Mühle 1863 Westgaste erhalten

Begriffserläuterungen

Im Zusammenhang mit den Mühlen tauchen manchmal Begrifflichkeiten auf, die es näher zu erläutern gilt.

Geldmühle:

Solche Mühlen wurden nach der damaligen Währung auch Stübermühle genannt. Der Müller bekam für das Mahlen des Mahlguts vom Kunden einen festgelegten Lohn.

Mattmühle:

Auch Mattenmühle genannt. Der Müller erhielt kein Geld als Lohn, sondern wurde mit einem Teil des Mahlguts entlohnt, das er dann verkaufen konnte.

Roßmühle:

Die Mühle wurde nicht durch Windkraft angetrieben, sondern durch ein Pferd, ein Esel oder ein Maultier.

Peldemühle:

Die Mühle wurde nicht zum Mahlen, sondern zum Pelden genutzt. So bezeichnet man den Vorgang des Schälens von Roggen oder Gerste.

Sägemühle:

Wie sich bereits erahnen lässt, wurde mit der durch Wind- oder Wasserkraft angetriebenen Mühle ein Sägeblatt angetrieben, sodass mit diesem Holz gesägt werden konnte.

Kartografische Übersicht

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Einzelnachweise

  1. Schreiber, Gretje (2017): Der Norder Hafen. Geschichte, Schifffahrt und Handel, Aurich, S. 72

Siehe auch