Raiffeisenstraße

Aus Norder Stadtgeschichte
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Raiffeisenstraße

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Basisdaten
Stadtteil/-viertel Süderneuland I
Erschließungsjahr vor 1786
Namensgebung nach 1963
Historische Namen Deichweg

Die Raiffeisenstraße ist eine Gemeindestraße in Süderneuland I. Die Straße grenzt nordöstlich an die Bahnhofstraße und endet im Südwesten als Sackgasse. Ein Großteil der hinteren Hälfte liegt in der nicht öffentlich zugänglichen Auerhahnsiedlung, eine Kleingartensiedlung.

Geschichte

Herkunft des Namens

Durch Ansiedlung der Raiffeisengenossenschaft kam die Straße zu ihrem Namen. Zuvor war sie, aufgrund ihrer Lage am Moordeich, als Deichweg bekannt.[1]

Entwicklung

Vermutlich geht die Erschließung der Straße mit dem Deichbau um das Norder Tief bzw. den Norder Hafen einher, die im 16. und 17. Jahrhundert erfolgte. Spätestens mit dem Bau des Fridericussiels ist eine Erschließung anzunehmen. Da dieses Siel nach dem damaligen preußischen König Friedrich dem Großen (Fridericus Rex) benannt und zu dessen Lebzeiten fertiggestellt wurde, kann man darauf schließen, dass die Straße vor dessen Tod im Jahre 1786 erbaut wurde. Auch auf der preußischen Grundkarte von ca. 1895 ist die Straße bereits verzeichnet.[2]

Ihren heutigen Namen bekam die Raiffeisenstraße nach 1963, vermutlich 1972 im Zuge der Eingemeindung von Süderneuland I in die Stadt Norden, um Verwechslungen mit der Deichstraße zu vermeiden und um Irreführungen zu vermeiden, da sich längst kein Deich mehr entlang der Straße befand.

Gebäude und Plätze

Die Straße besteht aus Wohnhäusern und Gartenhäusern unterschiedlicher Größe. Die sogenannte Auerhahnsiedlung im äußersten Südwesten der Straße ist ursprünglich eine Kleingartenkolonie. Einige Gebäude werden jedoch den Anforderungen eines Wohngebäudes gerecht und werden zum Teil auch bewohnt. 2012 wurde die Pflasterung im Bereich des Fridericussiels durch eine Teerdecke ersetzt. Der Rest der Straße war zu diesem Zeitpunkt bereits asphaltiert.

Auf dem Gelände des Wassersportvereins soll sich während des Zweiten Weltkriegs eine Flakstellung befunden haben.

Besondere Ereignisse

Am 19. Oktober 2019 brannte ein unbewohntes Einfamilienhaus in der Straße, in unmittelbarer Nähe Fridericussiel (Hausnummer 5) ab. Die Bewohnerin, die ehemalige Lehrerin und Heimatforscherin Gudrun Dekker-Schwichow, verstarb erst wenige Monate vorher. In der Bevölkerung machten sich diverse Gerüchte breit. Einige vermuten, dass Kinder den Brand legten, wiederum andere vermuten, dass der Brand gelegt wurde, um Spuren eines Diebstahls zu vertuschen. Ein weiteres Gerücht war, dass Investoren den Brand legten oder in Auftrag gaben, um möglichst schnell an das sehr attraktive Grundstück am Norder Tief zu gelangen. Alle Gerüchte eint nur die Tatsache, dass auch die Polizei von Brandstiftung ausgeht.[3] Das Gebäude ist bis heute eine Ruine, da eine Überfahrt von Baufahrzeugen aufgrund der Sperrung der Brücke am Fridericussiel verboten und durch Verkehrshindernisse nicht möglich ist.

Zu einem weiteren bedeutenden Brand kam es 15. Dezember 2020, als ein Wochenendhaus in der Kleingartenkolonie Auerhahnsiedlung in Brand geriet. Der Sachschaden war beträchtlich, es kamen jedoch keine Personen zu Schaden. Auch hier besteht der Verdacht, dass ein Brandstifter den Brand vorsätzlich gelegt hat.[4]

Galerie

Einzelnachweise

  1. Stadt Norden (1963): Kanalisation und Kläranlage der Stadt Norden, Norden, S. 54
  2. Preußische Grundkarte von ca. 1895 (Erste Landesaufnahme)
  3. Einsatzbericht der Feuerwehr Norden vom 18. Oktober 2019, abgerufen am 12. Januar 2021
  4. Einsatzbericht der Feuerwehr Norden vom 15. Dezember 2020, abgerufen am 12. Januar 2021

Siehe auch