Kirchstraße
Kirchstraße | |
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Basisdaten | |
Stadtteil/-viertel | Norden |
Erschließungsjahr | vor 1235 |
Namensgebung | vor 1235 |
Historische Namen | keine |
Die Kirchstraße ist eine Gemeindestraße in Norden. Die Straße grenzt nordwestlich an die Pottbackerslohne und südöstlich an Am Alten Siel. Nordöstlich grenzt die Große Lohne an. Über Gehwege kann man zudem östlich zum Burggraben gelangen.
Geschichte
Herkunft des Namens
Die Straße führt direkt auf die Norder Ludgerikirche (und ehemals auch die Andreaskirche) zu, wodurch sie zu ihrem Namen kam.
Entwicklung
1592 wird bei einem Verkauf von drei Warften in der Kirchstraße als östliche Grenze des Olde Dick (Alter Deich; gemeint ist wohl der Alte Süderdeich) angegeben, der vom Alten Siel kam. Sie dürfte jedoch bereits vor der ersten urkundlichen Erwähnung Nordens im Jahre 1255 existiert und damit zu den ältesten Siedlungsgebieten Nordens gehören. Der südliche Arm (südlich von Am Alten Siel) entstand allerdings erst nach 1798.[1] Der heutige Name ist spätestens seit der Grundsteuervermessung um ca. 1870 belegt.[2]
Nach einem Stadtplan von 1882 befanden sich zu dieser Zeit 60, überwiegend eingeschossige Häuser, in der Kirchstraße.[3] Neben reinen Wohnhäusern gab es hier in dieser Zeit mehrere Kleinhändler.[4] Vor allem auch Weber wohnten hier. Die Parzellen auf der Ostseite der Kirchstraße waren relativ klein, besaßen aber einen Garten.
Die Straße wurde im Jahre 1968 mit in die Altstadtsanierung einbezogen, wodurch sie praktisch ihren gesamten nördlichen Bereich (ab der Pottbackerslohne) verlor.[5] Dieser Bereich gehört heute weitestgehend zum Jan-ten-Doornkaat-Koolman-Platz.
Gebäude und Plätze
- siehe auch: Liste der Häuser an der Kirchstraße (historische/aktuelle Nummerierung)
Die Straße besteht seit der Altstadtsanierung ausschließlich aus Mehrfamilienhäusern (Wohnblocks).
Trivia
Wie in vielen Straßen und Orten in Norden kam es in den 1930er Jahren zur Gründung einer Straßenfußballmannschaft durch die unter 14-jährigen Bewohner, da es durch die nationalsozialistische Gleichschaltung keine eigenständigen Fußballvereine mehr gab und zudem alle Kinder dieses Alters ausschließlich in der Hitlerjugend Mitglied sein durften. Die Straßenfußballmannschaft der Kirchstraße galt seinerzeit als eine der besten der Stadt und war der größte Konkurrent der Mannschaft von den Heimstätten.[6]
Galerie
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Ein altes Arbeiterhaus an der Kirchestraße (unbekanntes Datum).
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Geschäft Friedrich Trabant (ehem. Kirchstraße 44)[7] - Aufnahme aus der Zeit um 1920.
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Einfahrt der Kirchstraße vom Marktplatz um 1950. Die weiße Mauer rechts gehört zum Standesamtsgebäude.
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Aufnahme aus der Zeit um 1950.
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Mit Blick zur Ludgerikirche (um 1960).
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Gleiche Blickrichtung, ungefähr zur gleichen Zeit.
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Alte Häuser an der Kirchstraße - Aufnahme vom 14. Mai 1978.
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Mit Blick zur Pottbackerslohne - Aufnahme vom 14. Mai 1978.
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Blick in die Straße - Aufnahme vom 21. April 2003.
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Blick in die Straße - Aufnahme vom 21. April 2003.
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Blick in die Straße - Aufnahme vom 21. April 2003.
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Kirchstraße 27 - Aufnahme vom 16. Oktober 2003.
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Kirchstraße 31 + 32 - Aufnahme vom 25. Mai 2006.
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Kirchstraße 46 - Aufnahme vom 25. Mai 2006.
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Blick auf Parkplatz Götz - Aufnahme vom 21. Oktober 2007.
Einzelnachweise
- ↑ Schreiber, Gretje (2017): Der Norder Hafen. Geschichte, Schifffahrt und Handel, Aurich, S. 84
- ↑ Preußische Grundsteuervermessung (ca. 1870)
- ↑ Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 233
- ↑ Canzler, Gerhard (1997): Alt-Norden, Weener, S. 91
- ↑ Schreiber, Gretje (1999): Norder Häuser. Die Bewohner der Kirchstraße (I), in: Ostfriesischer Kurier 13./14. Februar 1999, S. 33
- ↑ Ocken, Ihno (1996): Entstehung und Entwicklung des Sports in der Stadt Norden, Norden, S. 3
- ↑ Adressbuch von 1950/1951, S. 129