Im Spiet

Aus Norder Stadtgeschichte
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Im Spiet

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Basisdaten
Stadtteil/-viertel Westlintel / Norden
Erschließungsjahr vor 1818
Namensgebung nach 1949
Historische Namen Martensdorf

Sandweg

Im Spiet ist eine Gemeindestraße in Westlintel und Norden. Die Straße grenzt nordöstlich an die Norddeicher Straße bzw. den Brummelkamp und endet südwestlich an der Kreuzung zum Mahnland bzw. Hollander Weg und Im Dullert.

Geschichte

Herkunft des Namens

Bezüglich des Namens gibt es mehrere Erklärungsansätze. Wahrscheinlich entstammt der Straßenname einer Herleitung des altfriesischen Wortes spytum, was soviel bedeutet wie Grabung oder Stelle, wo Erde für den Deich abgegraben wird.[1] Spiet ist der Name eines Flurnamens und bezeichnete die Ländereien, die westlich des Hollwegs lagen. Die Straße führte damit zum bzw. durch den Spiet und war damit in diesem, woraus sich das Im erklärt.

Eine andere Erklärung, die aber weniger wahrscheinlich ist, ist die Herleitung vom ostfriesischen Wort Spit, was eine freie, offene, flache und unbebaute Niederung beschreibt, die von allen Seiten leicht übersehen werden kann.[2] Eine weitere Erklärung ergibt sich aus der Ableitung von Spaten (dem Werkzeug).

Vor 1949 hieß die Straße (ab dem Feldpfad) Martensdorf und umfasste auch (das) Mahnland.[3][4] Der östliche Teil zwischen der Norddeicher Straße und Ruthörn wurde Sandweg genannt. Dennoch geht aus dem Adressbuch der Sandbauerschaft von 1912 hervor, dass es in jener Zeit bereits eine Straße namens Im Spiet gab.[5]

Entwicklung

Das Spietland gehörte meistens den Gastbewohnern und kann als ein erniedrigter Sandboden angesehen werden mit schwarzer erdartiger Oberkrume.[6] Der heutige Name und Straßenverlauf hat sich seit mindestens 1895 nicht verändert, wobei jedoch erkennbar ist, dass der mittlere Teil (zwischen Martensdorf und etwa der Attenastraße) nicht befestigt war.[7]

Gebäude und Plätze

Das Gebäude Im Spiet 28 gehörte ursprünglich zur am Funkweg erbauten Empfangsstelle von Norddeich Radio und wird seit ihrer Verlegung nach Utlandshörn als Mehrparteienhaus genutzt.

Auf einer Panoramaaufnahme vom 31. Oktober 1956 ist zu erkennen, dass zu dieser Zeit bereits einige Wohnblocks bestanden, die jedoch noch im Stile klassischer Mehrparteienhäuser mit Walmdach errichtet wurden.[8] Die schmucklosen, quadratischen Klötze, wie sie heute im Warfenweg dominieren, kamen erst später dazu.

Ein weiteres Gebäude ist die Spietschule. Dort gegenüber befindet sich ein kleiner EDEKA-Markt.

Galerie

Straßenansichten

Gebäudeaufnahmen

Einzelnachweise

  1. Remmers, Arend (2011): Mittelalterliche Flurnamen in Ostfriesland, Online-Veröffentlichung, Aurich, S. 83
  2. Übersicht über sach- und personenbezogene Straßennamen der Stadt Norden
  3. Amtliche Karte der Stadt Norden von 1935
  4. Amtliche Karte der Stadt Norden von 1949
  5. Lottmann, Elfriede (1998): Fast vergessen: Die Sandbauerschaft. In: Heim und Herd im Ostfriesischen Kurier (April 1998)
  6. Arends, Fridrich (1818): Ostfriesland und Jever in geographischer, statistischer und besonders landwirtschaftlicher Hinsicht. Unveränderter Nachdruck der Ausgaben Emden 1818, Bd. 1, S. 420 f.
  7. Preußische Grundkarte von ca. 1895 (Erste Landesaufnahme)
  8. Sanders, Adolf (1999): Norden - wie es früher war, Gudensberg, S. 27

Siehe auch