Helle
Helle | |
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Basisdaten | |
Kategorie | Gewässer im Stadtgebiet |
Ursprung | - |
Mündung | Norder Tief |
Die Helle (auch: Hölle) war ein bis etwa 1850 oder 1860 existierender, offener Wasserlauf durch die Norder Innenstadt, der der Entwässerung dieser diente. Sie begann im Garten der Behrendsschen Villa (heute WBZ-Garten) und führte von dort hinter den Häusern des Neuen Wegs bis hin zur Dammstraße, wo sie in das Norder Tief mündete.[1][2] Dort gab es eine kleine Brücke, die über den Wasserlauf führte. Diese wurde auch Klene Brücke genannt.[2]
Neben dieser (großen) Helle gab es noch einige weitere, kleine Hellen im gesamten Stadtgebiet, die als Wasserleitung fungierten.[3] So etwa Am Markt sowie zwischen der Bleicherslohne und der Rosenthallohne.[3][4] Die Helle zwischen den Lohnen, in die auch die Reichsbank entwässerte, führte auf ein Wiesengelände mit einem Graben (Graft) , das zur ehemaligen Osterburg gehörte. Dort versickerte das abgeleitete (Ab-)Wasser allmählich.[4] Konkret wird auch in den Verkaufsunterlagen des Hauses Am Markt 66 aus dem 18. Jahrhundert von einer Helle bzw. Hölle berichtet.[3] Eine durch Rohre (Piepe) geführte Helle lief von der Mühlenstraße unter der Kleinen Osterstraße nach Süden in Richtung Galgentief, weshalb die Kleine Osterstraße auch Osterpiepe genannt wurde.[4]
Am Sonntag, den 2. Juli 2006 wurde der Wasserlauf im Rahmen des Ab.in.die.Mitte-Projekts Norden-Nordsee: Natürlich mit Wasser von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk gemeinsam nachgestellt. Sie errichteten einen ein Kilometer langen Wasserlauf quer durch die Stadt von der alten Pumpe auf dem Marktplatz gegenüber Rathaus über die innerstädtische Osterstraße und den Neuen Weg bis hin zum Cage, wo das Wasser schließlich in das Norder Tief mündete. Der etwa eineinhalb Meter breite Wasserlauf hatte eine Gefällstrecke von etwa drei Metern, an drei Stellen wurde das Brunnenwasser eingespeist. Schätzungsweise zwei Millionen Liter Wasser flossen so durch die Stadt.
Einzelnachweise
- ↑ Online-Bericht der Ostfriesen Zeitung vom 1. Juli 2006, abgerufen am 9. September 2021
- ↑ 2,0 2,1 Schreiber, Gretje (1996): Norder Häuser (I), Die Bewohner der Brück- und Dammstraße, in: Ostfriesischer Kurier vom 26./27. Oktober 1996, Nr. 251
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Schreiber, Gretje (1992): Der Norder Marktplatz und seine Geschichte bis heute, Aurich, S. 152
- ↑ 4,0 4,1 4,2 Schreiber, Gretje (1992): Der Norder Marktplatz und seine Geschichte bis heute, Aurich, S. 153