Haus Nesso

Aus Norder Stadtgeschichte
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Haus Nesso

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Basisdaten
Entstehungszeit um 1727
Erbauer Dr. Ludovicus Wenckebach
Bauweise Stadthaus
Erhaltungszustand um 1978 abgebrochen
Genaue Lage Am Markt 65

26506 Norden

Das Haus Nesso war ein Wohnhaus Am Markt 65, welches im Zuge der Verbreiterung der Klosterstraße abgebrochen wurde.

Geschichte

Dieses Haus gehörte einst der Familie Folkersheim. Junker Christoffer (von) Folkersheim war der erste bekannte Eigentümer des Hauses und wurde um 1589 als solcher erwähnt.[1]

Seit jeher hatten die Eigentümer des Hauses die anliegende Klosterstraße anteilig (zur Hälfte) sowie den Gehweg (Wanderplatz oder Wanderung genannt) vor ihrem Haus zu unterhalten. Die Unterhaltung der anderen Hälfte des Straßenunterhalts musste von den Nachbarn in Haus 66 getragen werden.[2]

Nach dem Tode Folkersheims erbten seine beiden Töchter das Haus (vermutlich war der Sohn bereits verstorben). Doch blieben diese ohne Nachkommen und das Haus wurde 1682 abgebrochen. Bis mindestens 1709 war das Grundstück nicht wieder bebaut worden. In jener Zeit gehörte es den Erben der Ratsherrin Pauli.[1]

Zwischen 1709 und 1722 wurde endlich ein Neubau auf dem Grundstück errichtet. Im letztgenannten Jahr wohnte dort Bürgermeister Dr. Wenckebach.[1] Wenckebach verstarb 1727, seine Ehefrau Helena Catharina erbte den Besitz und verkaufte das Haus an Bürgermeister Dr. Wilcken.[1][3] Am 12. Juli 1756 erwarb Bürgermeister Haaß das Haus. Am 2. Januar 1780 kaufte Bürgermeister Hoppe das Haus für 2.000 Reichstaler.[3]

Am 11. April 1781 zog die verwitwete Anna Reil, Mutter des bekannten Arztes Dr. Johann Christian Reil in das Haus ein.[3] Möglicherweise hatte Dr. Reil hier im späten 18. Jahrhundert seine Praxis.[4]

Für 1.700 Reichstaler wurde Bürgermeister von Glan am 17. Oktober 1795 neuer Eigentümer des Hauses. Nach seinem Tode erwarb die lutherische Gemeinde das Haus.[3]

Um 1878 wurde schließlich der Tischler Emmo Nesso Eigentümer. Ihm folgte sein Sohn Johann Nesso und diesem wiederum sein Sohn Johann Friedrich Nesso.[3] Die Tischlerei Nesso war hier viele Jahrzehnte ansässig.[5][6] Danach war hier dann der Hutmacher Heinz Schlesiger ansässig,[7] ehe das Haus um 1978 der Verbreiterung der Klosterstraße weichen musste.[3]

Galerie

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Schreiber, Gretje (1992): Der Norder Marktplatz und seine Geschichte bis heute, Aurich, S. 149
  2. Schreiber, Gretje (1992): Der Norder Marktplatz und seine Geschichte bis heute, Aurich, S. 20
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 Schreiber, Gretje (1992): Der Norder Marktplatz und seine Geschichte bis heute, Aurich, S. 150
  4. Stürzbecher, Manfred (1997): Biographie des Johann Christian Reil, veröffentlicht bei der Ostfriesischen Landschaft
  5. Brückner, Annemarie / Gerdes, Edo (1984): So war es damals. Bilder aus dem alten Norden, Leer, S. 92
  6. Adressbuch von 1950/1951, S. 104
  7. Bildarchiv des Landkreises Aurich (0627111)

Siehe auch