Conerus-Schule

Aus Norder Stadtgeschichte
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Conerus-Schule

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Basisdaten
Entstehungszeit 1958 - 1960
Erbauer Landkreis Norden
Bauweise Ziegelsteinbau u.a.
Entwidmung -
Erhaltungszustand erhalten
Genaue Lage Schulstraße 55

26506 Norden

Die Conerus-Schule (ehemals: Kreisberufsschule, dann Berufsbildende Schulen) ist die für den Altkreis Norden zuständige Berufsbildende Schule. Ihre Ursprünge sind in der Zeit um 1829 zu suchen, als der Namensgeber Peter Friedrich Conerus die erste Gewerbeschule im Königreich Hannover, zu dem Ostfriesland seinerzeit gehörte, an der Kleinen Mühlenstraße errichtete.

Der heutige Schulkomplex wurde 1958 bis 1960 auf dem sogenannten Gasthauser Land errichtet, das bis dahin weitestgehend unbebaut und als Weidefläche sowie für Kleingärten genutzt wurde.[1][2] Ebenso befand sich hier ein kleiner Bunker.

Geschichte

Nachdem die Schülerzahlen während des Zweiten Weltkriegs sanken, zogen sie nach Kriegsende wieder deutlich an. An unterschiedlichen Gebäuden, wie zum Beispiel am Jugendheim an der Klosterstraße fand nun der Unterricht statt. Erst 1954 wurde seitens der Behörden der Beschluss für einen Neubau gefasst. Berufsschuldirektor Conrad Heeren fasste 1955 zusammen, dass nun "zum dritten Male die Hoffnung" bestehe, dass "dem Berufsschulwesen in Norden endlich eine würdige Schule gebaut wird, die als Bildungssstätte für die gesamte werktätige Jugend dienen kann." Konrekt wurden die Planungen gar erst Mitte 1957.[3] Und erst drei Jahre später wurde der Bau fertiggestellt, das alte Schulgebäude wurde 1960 abgebrochen.[4] Noch bis 1953 veranstalte der Norder Schützenbund auf dem heutigen Schulgelände seine alljährlichen Schützenfeste, die wegen des Baus der Schule in den Folgejahren auf dem Marktplatz stattfanden.[5]

Nach Fertigstellung wurden in der Schule neben dem klassischen Unterricht auch weitere Schulformen angeboten, so etwa von 1971/1972 bis 1980 die Berufsaufbauschule (BAS Wirtschaft/Technik), in der seinerzeit befähigte Realschulabsolventen die Möglichkeit hatten, sich in Abendkursen fortzubilden, zum Beispiel für ein Studium an einer Fachhochschule. Ab 1975 gab es die Fachoberschule Technik (FOS-T) und Wirtschaft (FOS-W).[4] Von 1977 bis 1983 existierte die Höhere Handelsschule. Seit 1978 bzw. 1980 gibt es das Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) sowie das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ). Ab 1989/1990 richtete man die Berufsschulfachklassen (BFS) mit den Schwerpunkten Informatik und Sozialpflege sowie die Berufsfachschulen Wirtschaft und Altenpflege ein. Letztere befinden sich seitdem in der Pestalozzischule. Zum 1. August 1994 wurde ein Fachgymnasium Wirtschaft (FGW) eingeführt, wo seitdem die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) erworben werden kann.[6]

Erstmalig hielt die Digitalisierung bzw. Elektronische Datenverarbeitung im Jahr 1992 Einzug in die Schule.[6] Seit 1998 verfügt die Schule über einen Zugang zum Internet und wurde 1995 umfangreich erweitert.[3][7]

Im Jahre 2008 wurde die BBS Norden durch den Kreistag des Landkreises Aurich mit dem Namen Conerus-Schule benannt. Auch der denkmalgeschützte Conerusspeicher an der Heringstraße, ein dreigeschossiges Speichergebäude aus Backsteinen mit originalen Holzbalkendecke, wurde 1808 von ihm erbaut und nach ihm benannt. Die anliegende Lohne wurde später ebenfalls ihm zu Ehren benannt.[8] Die Umbenennung der Schule dürfte nicht zuletzt auch auf Initiative von Gerhard Canzler zurückzuführen sein, der dies ausdrücklich in seinem Buch Die Norder Schulen aus dem Jahr 2005 forderte.[9]

Schuldirektoren

Zeitraum Vollständiger Name
1946 - 1965 Conrad Heeren
1965 - 1969 Willi Schlüter
1969 - 1970 vakant
1970 - 1977 Herbert Ahting
1977 - 1978 vakant
1978 - 1996 Johann Conring
1996 - 1997 vakant
1997 - 2013 Roger Scheweling
2013 - heute Volker Cammans

Galerie

Literatur

  • Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 76 - 84

Einzelnachweise

  1. Schreiber, Gretje (2018): Historische Flurnamensammlung der Ostfriesischen Landschaft, Nr. 58547
  2. Zeitzeugenbefragung vom 23. Oktober 2021
  3. 3,0 3,1 Haddinga, Johann (2001): Norden im 20. Jahrhundert, Norden, S. 67
  4. 4,0 4,1 Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 81
  5. Ostfriesischer Kurier vom 7. August 2021, S. 6
  6. 6,0 6,1 Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 82
  7. Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 84
  8. Internetseite der BBS Norden, abgerufen am 10. Mai 2021
  9. Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 76

Siehe auch