Alte Rettungsstation Norddeich

Aus Norder Stadtgeschichte
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Alte Rettungsstation Norddeich

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Basisdaten
Entstehungszeit 1886
Erbauer Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
Bauweise verputzter Backsteinbau
Erhaltungszustand erhalten
Genaue Lage Tunnelstraße 14

26506 Norden

Die Alte Rettungsstation von Norddeich (auch: Rettungsschuppen) beherbergte von 1886 bis 1930 sowie erneut von 1990 bis 1998 das Rettungsboot bzw. -gerät der Norddeicher DGzRS-Station. Seit 1985 wird das Gebäude als Museum genutzt. Die Seenotrettung erfolgt seit 1990 von der neu errichteten Rettungsstation am Westhafen.

Aufgrund der "geschichtlichen Bedeutung aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes durch beispielhafte Ausprägung eines Stils und / oder Gebäudetypus" steht die Station unter Denkmalschutz.[1]

Geschichte

Die Station wurde 1886 von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) eröffnet. Mit einem 7,5 Meter langem Ruderrettungsboot in der Nähe des Fährhauses sollten von hier aus die Retter in Seenot geratene Menschen nahe der Norddeicher Küste retten. Das Boot wurde, wie damals üblich, von Pferden zum Wasser gezogen. Die Fortbewegung im Wasser selbst musste mit Muskelkraft bewerkstelligt werden.

Mit Verbreitung der Motorrettungsboote konnte die Dichte der Rettungsstationen an der Ostfriesischen Küste verringert werden. Zwei Motorrettungsboote konnten wegen der hohen Geschwindigkeit und dem großen Aktionsradius fünf Segel- oder Ruderrettungsboote ersetzen. Als Folge wurde die Rettungsstation in Norddeich 1930 aufgelöst und die Seenotrettung erfolgte von den vorgelagerten Inseln aus.[2] Erst Ende der 1990er Jahre wurde eine neue Rettungsstation unmittelbar am Westhafen gebaut und am 28. April 1998 eröffnet, da die bisherige Rettungsstation nach der Erweiterung des Norddeicher Hafens zu weit hinter der Deichlinie lag.[3]

Seit 1985 dient die alte Rettungsstation als Museum für Seenotrettung und wird weiterhin von der DGzRS betrieben. Gängig hierfür ist auch der Name Rettungsschuppen. Das Museum beherbergt einen Aus­stel­lungs­raum für maritime Rettungsgeräte, alte Wrackteile und Schiffsmodelle sowie eine Sammlung historischer Dokumente und kann auch für Film­vor­führun­gen genutzt werden. Zu Beginn der Museumseröffnung befand sich vor der alten Rettungsstation das Tochterboot Tedje des ersten in Serie gebauten Seenotkreuzers, der Theodor Heuss. 1996 wird die Tedje verkauft. Seitdem ziert eine grüne Boje den Eingangsbereich.[3][4]

Weitere Stationen

Neben der Station Norddeich gab es im 19. und 20. Jahrhundert noch die Rettungsstation in Utlandshörn.

Galerie

Einzelnachweise

  1. Liste der Baudenkmale in Norden, abgerufen am 13. Oktober 2021
  2. Bericht zur Seenotrettung an den deutschen Küsten, abgerufen am 11. August 2021
  3. 3,0 3,1 Beschreibung des Rettungsschuppens auf Museum.de, abgerufen am 11. August 2021
  4. Geschichte der DGzRS Norddeich, abgerufen am 11. August 2021

Siehe auch