Alte Osterlooger Schule

Aus Norder Stadtgeschichte
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Alte Osterlooger Schule

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Basisdaten
Entstehungszeit 1852 (vor 1750)
Erbauer Gemeinde Lintelermarsch
Bauweise Ziegelsteinbau
Entwidmung 1907
Erhaltungszustand 1907 abgebrannt
Genaue Lage Osterlooger Weg 12

26506 Norden

Die Alte Osterlooger Schule war der Vorgängerbau der bis heute erhaltenen Osterlooger Schule. Sie befand sich nördlich von Osterloog und brannte 1907 ab. Es handelte es sich um eine typische, einklassige Dorf- bzw. Volksschule.

Geschichte

Der erste bekannte Standort einer Schule in Osterloog befindet sich nördlich von Hof Osterloog und ist unter der (einstigen) Anschrift Osterlooger Weg 12 zu suchen.[1] Wann genau dieses Gebäude errichtet wurde, ist nicht bekannt, Lehrer sind hier seit mindestens 1750 nachzuweisen.[2] Da das Gebäude bereits 1805 einzustürzen droht und die Schulgemeinde einen Neubau fordert, ist anzunehmen, dass der Baubeginn mindestens in der Zeit aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts, möglicherweise sogar im 17. Jahrhundert, zu suchen ist.

Zu einem Neubau kommt es indes nicht, da die kirchliche Schulbehörde diesen nur unter der Auflage genehmigen möchte, dass die Gemeinde selbst die dafür notwendigen Kosten aufbringt.[3] Stattdessen wird es wohl zu einer umfangreichen Renovierung gekommen sein, denn der Schulbetrieb wird an unveränderter Stelle fortgeführt. Erst 1852 kommt es zu einem Neubau an der bisherigen Stelle.[4]

1854 betrug das Schulgeld ungefähr 100 Reichstaler.[5] Die Schulzeit lief an fünf Tagen am Vormittag von 09:00 bis 12:00 Uhr und nachmittags von 13:00 bis 16:00 Uhr. Die einklassige Schule besuchten im Sommer des Jahres insgesamt 46 und im Winter 44 Kinder. 1884 stieg die Schülerzahl auf 61 im Sommer und auf 62 im Winter.[6]

Wie in früheren Jahren üblich, wurde der Schulmeister (alte Bezeichnung für eine nicht-akademische Lehrkraft) von den sogenannten Schulinteressenten gewählt. Die Interessenten waren jene Einwohner, die ihre Kinder an die jeweilige Schule schickten. Üblich war es, dass sich das anteilige Stimmrecht anhannd des Grundbesitzes besaß. So hatten Großbauern einen weitaus höheren Stimmanteil, als einfache Landarbeiter. Im Falle der Schule Osterloog wird beispielsweise der Stimmanteil des Großbauern des Hofs Meyenburg im 19. Jahrhundert mit 2 1/4 angegeben, während der normale Einwohner nur zwischen 1/4, 1/2 oder 1 Anteil Gewichtung hatte.[2]

1907 brannte das Gebäude aus unbekannten Gründen ab und wurde ein Jahr später an der heutigen Stelle neugebaut.[2]

Beschreibung

Der Klassenraum nahm die ganze Breite des Gebäudes und eine Länge von etwa 20 Fuß (ca. 6 Meter) ein. Die Fläche des Klasenzimmers betrug insgesamt 43,29 Quadratmeter.[1]

Die Lehrerwohnung enthielt eine Wohnstube, eine Stube nebst Schlafkammer, eine Sommerküche mit einer Regenwasserbake und einen Keller. Im Hintergebäude befanden sich zwei Kuhställe, ein Schweine- und ein Schafstall sowie ein Lagerraum für Torf und Heu.[1]

Lehrkräfte

Zeitraum Vollständiger Name
??? - 1750 Hinrich Janßen Joosten
1750 - 1772 Jann Ewen Hinrichs
1772 - ??? Edzard Lammers
vor 1800 Lübbert Ulfert
1800 - 1844 Suntje Reints Schuster
1817 - 1817 Eilardus Blumhoff
1829 - 1829 H. E. Schipper
1844 - 1860 ???
1860 - 1905 Heike G. Willms
1905 - 1933 Jan Eden

Literatur

  • Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 57-68

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Beschreibung der Lintelermarsch in der historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft, abgerufen am 6. Mai 2021
  2. 2,0 2,1 2,2 Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 57
  3. StAA, Rep. 37, Nrn. 1318, 1319
  4. StAA, Rep. 37, Nr. 1346
  5. StAA, Rep. 14, Nr. 1708
  6. StAA, Rep. 14, Nr. 1709

Siehe auch