Addinggaste

Aus Norder Stadtgeschichte
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Addinggaste

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Basisdaten
Kategorie Orte in Süderneuland I
Stadtteil/-viertel Süderneuland I
Baubeginn 1556
Fertigstellung 1558

Die Addinggaste (auch: Addinggaster Land) nimmt heute den größten Teil des Gebiets von Süderneuland I ein. Es handelt sich in seiner heutigen Form um einen etwa 633 Hektar großen Polder, der Mitte des 16. Jahrhunderts aus der Leybucht gewonnen wurde. Mit ihm begann die (Wieder-)Besiedlung des Süderneulands.

Geschichte

Die Addinggaste und Westeel ragen nach der Ersten Dionysiusflut (1374) aus den Fluten hervor.

Die Addinggaste war seit Jahrhunderten ein erhöht auf einem natürlichen Geesthügel liegendes, besiedeltes Gebiet, das infolge schwerer Sturmfluten im 14. Jahrhundert, insbesondere der Ersten Dionysiusflut überflutet und aufgegeben werden musste. Lange Zeit war das Land nun ein Teil der Leybucht, die durch die Sturmfluten ihre größte Ausdehnung erhielt. Norden erhielt hierdurch erstmals offenen Zugang zur See, der Norder Hafen entstand, doch viel Land war an das Meer verloren.

Vor der Aufgabe des Ortes lag die Addinggaste im Herrschaftsgebiet des Geschlechts der Addinga, die ihre Sitz auf der Addingaburg hatten. Der Name geht wohl auf einen Ahnherren mit Namen Addo zurück.[1] Die Endung -nga bedeutet soviel wie aus der Sippe des. Noch heute findet sich diese aus der friesischen Sprache stammende Endung in vielen ostfriesischen Namen (Poppinga, Hayenga, Nanninga, ...). Der Begriffsbestandteil Gaste weist darauf hin, dass das Gebiet hier einen Geestboden aufwies. Sinngemäß bedeutet Addinggaste also Gaste der Addinga.

1425 begann mit dem Udo-Focken-Deich die Wiedergewinnung des in den Folgejahren wegen seiner südlichen Lage von Nordens befindlichen Süderneulands. Dieser lag nördlich der Addinggaste und bildet dessen nördliche Grenze. Die westliche Grenze zum Norder Tief bildet der Moordeich, die östliche der Wurzeldeich und die südliche das Addinggaster Neuland.[2] In den Folgejahren wurde das Land urbar gemacht und besiedelt. Das Meer führte dabei zu einer Verbesserung der Bodenqualität, ähnlich jener in der Marsch, sodass die hier befindlichen Höfe äußerst ertragreich waren.[3][4] Zur Entwässerung wurden Siele gebaut, die das Land in das Norder Tief entwässerten. Aus diesen zunächst hölzernen Sielen wurde 1775 das steinerne Fridericussiel.

Über Jahrhunderte war die Addinggaste, wie das gesamte Süderneuland, äußerst spärlich besiedelt. Dies änderte sich erst mit dem Bau der Bahnstrecke sowie des Bahnhofs, als sich hier um die Jahrhundertwende (um 1900) nach und nach immer mehr wohlhabende Bauern einen Altersruhesitz an der neu entstandenen Bahnhofstraße errichteten.

Einzelnachweise

  1. Ramm, Heinz (1991): Addinga-Burg bei Norden vermutlich gefunden, in: Ostfreesland 74, S. 156ff.
  2. Preußische Grundkarte von ca. 1895 (Erste Landesaufnahme)
  3. Schreiber, Gretje (2011): Die Höfe in Süderneuland, in: Heim und Herd, 12. März 2011, Beilage zum Ostfriesischen Kurier, Nr. 4, S. 15
  4. Beschreibung von Süderneuland I und II in der Historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft

Siehe auch