Rudolf Ites

Aus Norder Stadtgeschichte
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Rudolf Ites als U-Bootkommandant (um 1943).

Rudolf Ites (* 5. Februar 1918 in Norden, † 1. März 1944 im Nordatlantik) war im Zweiten Weltkrieg, wie auch sein Bruder Otto Ites, U-Bootkommandant der Kriegsmarine (U-709), mit dem er im Nordatlantik nach Beschuss durch US-amerikanische Zerstörer sank.

Leben

Rudolf Ites wurde am 5. Februar 1918 in Norden geboren. Seine Eltern waren der Gymnasiallehrer Harmannus Ites und Mathilde Swart. Seine Mutter war die Tochter des Landwirts Otto Christian Swart, Besitzer des Hofs Großlanghaus in Westermarsch I. Er hatte einen Zwilligsbruder namens Otto Ites, der ebenfalls Marineoffizier war.

Am 3. April 1936 trat er in die Kriegsmarine ein und wurde am 1. September desselben Jahres zum Seekadett ernannt. Ab hier überschneidet sich sein Werdegang mit dem seines Zwillingsbruders. Sie wurden beide zugleich befördert, da sie die gleichen Lehrgänge zu gleichen Zeiten durchliefen. So wurde er am 1. Mai 1937 zum Fähnrich, am 1. Juli 1938 zum Oberfähnrich und am 1. Oktober 1938 zum Leutnant zur See befördert. Sein Bruder Otto errang bereits am 1. Oktober 1940 den Dienstgrad eines Oberleutnants zur See, Rudolf erst am 1. Dezember 1943, weil er erst wesentlich später einen Kommandantenlehrgang besuchte. Vielmehr war Rudolf viele Jahre bei Flakstellungen auf Borkum, in Lorient (Frankreich) und Den Haag (Niederlande) eingesetzt. Von Dezember 1941 bis März 1943 absolvierte er mehrere Unteroffiziers- und Offizierslehrgänge und ließ sich am U-Boot ausbilden. Ab dann war er zunächst als 2. Wachoffizier auf U 709 und ab Juli als 1. Wachoffizier auf diesen U-Boot eingesetzt.[1]

Denkmal für Rudolf Ites und weitere gefallene Mitglieder des Norder Turnvereins.

Vom November bis Dezember 1943 durchlief Ites einen Kommandantenlehrgang, wurde zum Oberleutnant zur See befördert und bekam am 3. Dezember 1943 das Kommando über U 709. Am 25. Januar 1944 lief U 709, unter Kapitänleutnant Ites von Lorient (Bretagne, Frankreich) aus. Das U-Boot operierte im Nordatlantik, westlich von Irland und nördlich der Azorischen Inseln. Es gehörte zu den U-Boot-Gruppen Igel 2, Hai 1 und Preussen.[2]

In der Nacht vom 28. Februar auf den 1. März 1944 wurde U 709 auf Feindfahrt von den US-amerikanischen Geleitzerstörern USS Thomas (DE-102), USS Bostwick (DE-103) und USS Bronstein (DE-189) nördlich der Azoren im Nordatlantik versenkt. Laut US-amerikanischen Berichten unterlief Ites ein folgenschwerer Fehler: So wartete das U-Boot zunächst regungslos im Wasser, ehe es sich auf die USS Bostwick zubewegte, um einen Torpedo auf das Schiff abzufeuern. Dabei schien er die USS Thomas und die USS Bronstein aus den Augen zu verlieren, die daraufhin das Feuer auf das U-Boot eröffneten und es leicht trafen. Das U-Boot versuchte zu entkommen, wurde jedoch von den Zerstörern verfolgt, die es durch ein Sonargerät orten konnten. Fünf lange Stunden dauerte die Verfolgung mit Wasserbomben und Hedgehog-Salven. Am 1. März 1944 um 03:00 schoss das U-Boot plötzlich schwarz und vor Nässe glänzend aus dem Wasser, aber im nächsten Augenblick ging es schon wieder unter. Die US-Zerstörer suchten vergeblich nach Überlebenden von U 709.[2] Es war die erste und letzte Feindfahrt von Ites als U-Bootkommandant.

Der Norder Turnverein, dem Ites zeitlebens angehörte, erwähnt ihn neben weiteren gefallenen Mitglieder des Vereins auf einem Gedenkstein neben der Sielturnhalle.

Einzelnachweise

  1. Kurzbiographie von Rudolf Ites auf U-Bootarchiv.de, abgerufen am 26. März 2021
  2. 2,0 2,1 US-amerikanischer Gefechtsbericht auf U-Bootarchiv.de, abgerufen am 26. März 2021

Siehe auch