Harmannus Ites

Aus Norder Stadtgeschichte
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Harmannus Ites (unbekanntes Datum).

Prof. Harmannus Ites (* 3. Dezember 1874 in Rysum; † 21. Juli 1971 in Norden) war Lehrer und Schulleiter am Ulrichsgymnasium und Vater von Rudolf und Otto Ites. Geläufig ist auch sein deutscher Name "Hermann Ites".

Leben

Harmannus Ites, dessen Familie ursprünglich aus dem Groningerland in den Niederlanden stammt, wurde am 3. Dezember 1874 in Rysum als Sohn des reformierten Pastors Rudolf Ites in Rysum geboren. Seine Jugendjahre verbrachte er mit sechs Geschwistern in Hatzum im Rheiderland, wohin der Vater als Superintendent berufen worden war. Dort besuchte er von 1880 bis 1888 die Volksschule. Als Vorbereitung für eine weiterführende Schule erteilte ihm sein Vater jahrelang zusätzlich Privatunterricht, sodass er, wie auch zwei seiner Brüder, anschließend das Internatsgymnasium zu Gütersloh besuchen konnte, die er am 18. März 1895 erfolgreich verließ.

Um Theologe zu werden, studierte er an den Universitäten in Göttingen, Erlangen und HalleWittenberg von 1895 bis 1898 und schloss dieses Studium mit beiden theologischen Examen 1899 und 1901 ab. Da er sich nicht geeignet fühlte, ein Predigeramt zu übernehmen, legte er noch 1901 zusätzlich die Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen in den Fächern Religion, Hebräisch und Latein ab. Zwischendurch - von Oktober 1899 bis Oktober 1900 - absolvierte er in Aurich seine Militärdienstpflicht.

Es folgte 1903 die Ernennung zum Oberlehrer mit Dienst in Leer und Aurich. 1904 legte er in Göttingen eine Erweiterungsprüfung im Fach Griechisch ab, das zu seinem Lieblingsfach wurde. Im selben Jahr kam er nach Norden an das Ulrichsgymnasium, wo er viele erfolgreiche Jahre wirkte. Berufungen nach Hannover, Göttingen und Plön schlug er aus, um in der Heimat bleiben zu können. Am 3. Juli 1909 heiratete er Mathilde Swart, Tochter des akademischen Landwirts Otto C. Swart, Besitzer von Großlanghaus in Westermarsch I. Mit ihr bekam er zwei (Zwillings-)Söhne: Rudolf und Otto Ites, die beide später im Zweiten Weltkrieg als Marineoffiziere dienten.

Während des Ersten Weltkrieges war Ites nach mehreren Beförderungen in das Kriegsgebiet von Kiel abkommandiert, zuletzt als Hauptmann der Reserve. 1915 erfolgte die Ernennung zum Professor. Nach der Matrosenrevolution in Kiel entlassen, kehrte er nach Norden zurück.

Im September 1920 erhielt er die Berufung und Ernennung zum Studiendirektor und Leiter des Ulrichsgymnasiums in Norden. Erfolgreiche Jahre im Dienste der Schule füllten ihn voll aus, sodass ihm nicht die Kraft und Muße blieb, an einem größeren wissenschaftlichen Werk zu arbeiten. Stattdessen verfasste er zahlreiche kleinere Artikel.

1936 wurde Ites aus politischen Gründen vorzeitig in den Ruhestand versetzt. Er hatte aber von 1939 bis 1943 Gelegenheit, zusammen mit seiner Tochter an der Höheren Privatschule in Marienhafe zu unterrichten; die Schule wurde dann aufgelöst. Neben der Schule hat Ites sich in vielfältiger Weise für die Allgemeinheit eingesetzt. So war er kurze Zeit Mitglied des Bürgervorsteherkollegiums in Norden und Archivpfleger für den Altkreis Norden. Die Liebe zur Natur war bei ihm sehr ausgeprägt. Schon 1904 wurde er Mitbegründer des Vereins für naturgemäße Lebens- und Heilweise e. V. ("Blomo") in Norden und blieb lange Jahre der Vorsitzende.

Im Heimatverein, dem er als Mitglied angehörte, hielt er immer wieder Vorträge und fand insbesondere Zeit für kirchliche Belange, die ihm besonders am Herzen lagen. Der Generalsynode der Reformierten Landeskirche gehörte er mehrere Jahre an und war von 1926 bis 1960 Mitglied des Kirchenrates der reformierten Gemeinde Lütetsburg-Norden.

Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Parkfriedhof in Ostlintel.

Quellenverzeichnis

Siehe auch