Mackeriege

Aus Norder Stadtgeschichte
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Mackeriege

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Basisdaten
Stadtteil/-viertel Norden
Erschließungsjahr vor 1735
Namensgebung vor 1735
Historische Namen unbekannt

Die Mackeriege ist eine Landesstraße (L 27) in Norden. Die Straße grenzt nordöstlich an die Westerstraße und südwestlich an die Knyphausenstraße. Über einen Pfad kann man südöstlich zum Gartenfeld gelangen.

Geschichte

Herkunft des Namens

Als Riege bezeichnete man Straßenzüge, an denen sich die Häuser aneinanderreihten und die zunächst nur auf einer Straßenseite besiedelt waren. Bezüglich des ersten Bestandteils des Straßennamens gibt es zwei Theorien: Die erste lautet, dass der Straßenname sich aus dem Ruf- oder Familiennamen Macko oder Macke mit Riege zusammensetzt.

Die zweite - und wahrscheinlichere - Theorie lautet, dass sich Macke vom niederdeutschen Maken für machen herleitet. Die Ma(c)ke(r)riege war also die Straße der Macher, sprich der Arbeiter und bzw. oder Handwerker. Das Pendant stellt die Laukeriege dar, wo die Beamten des Norder Amtes wohnten.

Entwicklung

Historisch war die Mackeriege eine Ortschaft bzw. eine Wohnstelle der Norder Umlandgemeinde Sandbauerschaft. Ihre Bewohner waren bis ins 19. Jahrhundert hinein dem Dominikanerkloster und nach dessen Säkularisation dem Amtsverwalter als Rechtsnachfolger gegen das Privileg der Steuerfreiheit zum Handdienst (Naturaldienste wie z.B. handwerkliche Arbeiten) verpflichtet. Ferner gehörten die Bewohner unter die Gerichtsbarkeit des Amtes Norden und wurden entsprechend vor dem Amtsgericht und nicht dem Stadtgericht verurteilt, sollten sie dem Gesetze zuwider handeln.[1]

Die Mackeriege dürfte zu den ältesten Straßen im Stadtgebiet gehören. Mindestens seit etwa 1895 hat sich der Straßenverlauf nicht geändert.[2] Ende des 18. Jahrhunderts befanden sich acht Häuser in der Mackeriege. Für das Jahr 1848 sind 32 Einwohner belegt, die in acht Wohnhäusern wohnten. Ein durchschnittlicher Haushalt umfasste folglich vier Personen.[3]

Wie aus dem Adressbuch der Sandbauerschaft von 1912 hervorgeht, trug die Straße bereits in dieser Zeit ihren bis heute erhaltenen Namen.[4]

Besonderheiten

Bemerkenswert an der Mackeriege ist, da sie zusammen mit der Westerstraße und der Knyphausenstraße ein Dreieck bildet, dessen Winkel gen Westen größer wird. Die durchschnittliche Grundstücksgröße von ungefähr 200 qm ist selbst für innerstädtische Verhältnisse sehr klein. Dadurch bedingt ist auch die Grundfläche der Häuser, die im wesentlichen weitestgehend identisch sind, sehr klein und beträgt nur selten an die 100 qm. In den Gärten der Grundstücke sind häufig Schuppen aufzufinden, die ursprünglich als Ställe dienten. Die hier ansässigen Handwerker und Landarbeiter haben also nebenher noch im Garten Gemüse angebaut und etwas Vieh gehalten.

Man vermutet, dass ein Teil der beim Bau der Häuser in der Mackeriege verwendeten Ziegel zum Teil aus den Ruinen des im 16. Jahrhundert abgebrochenen Klosters Marienthal stammen. Bei der Renovierung einer historischen Friesenkate (Mackeriege 15) kamen im Jahr 2008 mit Lehm verbundene Ziegel zum Vorschein, die aufgrund ihrer im Kern oftmals unterschiedlicher Größen und ihres Formats größer als das im 19. Jahrhundert verwendete Ziegelformat waren. Auch fanden Arbeiter eine Ausgabe des Ostfriesischen Kuriers von 1871.[5]

Weiterhin wurde während des Zweiten Weltkriegs ein Bunker auf dem Grund der späteren Hausnummer 6 errichtet, der noch einige Jahre nach Kriegsende existierte.

Gebäude und Plätze

Die Straße besteht überwiegend aus Wohnhäusern. Daneben befindet sich hier die Agentur für Arbeit (Hausnummer 1) sowie die Gärtnerei Bodenstab (Hausnummer 5). Früher befand sich hier zudem eine Außenstelle des Opferhilfevereins Weißer Ring (Hausnummer 7)

Galerie

Einzelnachweise

  1. Schreiber, Gretje (1994): Frohn- und Hofdienste in Norden, in: Heim und Herd, Beilage Ostfriesischer Kurier 19. Februar 1994, S. 1ff.
  2. Preußische Grundkarte von ca. 1895 (Erste Landesaufnahme)
  3. Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover von 1848
  4. Lottmann, Elfriede (1998): Fast vergessen: Die Sandbauerschaft. In: Heim und Herd im Ostfriesischen Kurier (April 1998)
  5. Beschreibung der Renovierungsarbeiten an einem Friesenhaus in der angrenzenden Westerstraße, abgerufen am 8. Februar 2021

Siehe auch