EDEKA Anton Götz
EDEKA Anton Götz | |
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Basisdaten | |
Entstehungszeit | 1959 |
Erbauer | Anton Götz |
Bauweise | Supermarkt |
Erhaltungszustand | erhalten |
Genaue Lage | Am Markt 23
26506 Norden |
Anton Götz war bzw. ist nicht nur der Name einer Person, sondern auch eines Supermarktes Am Markt 23-24. Der heutige Markt geht zurück auf vier im Stadtgebiet verteilte Tante-Emma-Läden und ist nach seinem Gründer benannt. Die Geschäftsführung liegt in der nunmehr dritten Familiengeneration.
In weiten Teilen seiner Geschäfte firmierte der Laden als Teil der EDEKA-Gruppe, wobei der Name mehrere Male wechselte. Gemeinheim ist der Markt jedoch nach wie vor als Anton Götz oder schlicht Götz bekannt.
Geschichte
Ursprünglich führte Anton Götz mit seiner Frau Marie Götz, geb. Helmers seit dem 1. Mai 1914 ein Kolonialwarengeschäft mit Kohlenhandlung in Altgarmssiel (bei Jever).[1][2] Noch bevor der Geschäftsbetrieb seinen normalen Gang gehen konnte, wurde Götz zum Kriegsdienst berufen. Nach dem Krieg bot sich ihm die Gelegenheit, am 1. Mai 1923 das Haus Am Markt 23 von Johann Wilhelm Janssen zu erwerben, der hier einen Kaufmannsladen mit angeschlossener Kohlenhandlung betrieb.[1][3] An dieser Stelle wurde erstmals im April 1553 ein Haus erwähnt. Es war später unter anderem auch im Besitz der Familie Decknatel, die weiteren Besitz am südlichen Markt hatten, so auch an den benachbarten Häusern Am Markt 21 und Am Markt 22. Ab 1841 war schließlich Berend G. L. Happach Besitzer des Hauses Am Markt 23. Seit 1887 war hier dann die Kolonialwarenhandlung der Gebrüder von Oeterendorp.[4]
Trotz der schwierigen Zeiten der Nachkriegszeit, insbesondere die gravierende Inflation, konnte Götz nicht nur sein Geschäft halten, sondern es sogar weiter ausbauen: 1926 übernahm er von der Witwe des Johann Bohlen das Lebensmittelgeschäft Am Markt 54. 1931 erwarb er das Geschäft von Jan Loden am Burggraben 32, das damals noch die Anschrift Schlachthausstraße 1 trug.[1] Bereits 1929 schloss sich Götz der Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin (kurz: EDEKA) an, um von den Vorteilen des Verbundes mit anderen Kaufleuten zu profitieren.[5]
Auch sein Sohn und Nachfolger Anton Edzard Götz baute das Geschäft mit seiner Frau Foline Götz, geb. Folkers weiter aus. Sie errichteten eine dritte Filiale und erweiterten das Hauptgeschäft 1959 nach einem großen Umbau auf 70 m² Verkaufsfläche mit offenen Auslagen sowie Vollsicht- und Kühlvitrinen.[1][6] Am 22. Juli des Jahres erfolgte die große Neueröffnung.[6] Für damalige Zeiten in Ostfriesland nahezu revolutionär wurde das für einen Supermarkt typische Selbstbedienungsprinzip eingeführt: Nicht minder bedeutend war die Tatsache, dass das Geschäft als erstes überhaupt in der Region im Jahre 1973 eine Rolltreppe hatte.[1] In den 1960er Jahren wurde zudem eine weitere Niederlassung an der Radbodstraße 7 (später Schwanenteich-Grill) eröffnet.[7]
1969 erwarben die Eheleute Götz das vom Haupthaus benachbarte Metropol-Theater, das sie wenige Monate später abbrachen und dadurch ihre Verkaufsfläche erweitern konnten.[1][8] Drei Jahre später wurde die Verkaufsfläche auf gut 1.000 m² erweitert. Eine weitere bedeutende Erweiterung folgte 1981 durch den Erwerb der Häuser Am Markt 20 sowie Am Markt 21. Es entstanden eine Ladenpassage, die die Eheleute verpachteten sowie Arztpraxen und eine Apotheke (Markt-Apotheke).[1] Bis in die 1970er Jahre veräußerten die Eheleute Götz auch Heizöl im ihrem Betriebshof (der ehemaligen Kohlenhandlung) in Richtung Pottbackerslohne.[9] Der Filialbetrieb am Burggraben/Schlachthausstraße wurde Ende 1966, Anfang 1967 eingestellt, in der gleichen Zeit auch jener Am Markt 54. 1988 wurde der große Parkplatz an der Pottbackerslohne erbaut.[10]
1997 übernahm Reiner Götz die Geschäftsführung, die er bis heute innehat.[1] Bereits 1986 war er in die Firma eingetreten.[11] Bis 2019 war auch seine mittlerweile hochbetagte Mutter Foline noch beinahe täglich im Laden, um dort zu arbeiten. So lag es auch an ihnen beiden, den Markt abermals umzubauen. Erste Modernisierungsmaßnahmen ergriff man bereits im Oktober 2003, vom 2. bis 11. Februar 2004 schloss der City Kauf Anton Götz dann kurzzeitig gänzlich seine Türen für die Kundschaft, um weitere Umbauarbeiten durchzuführen. Am 12. Februar präsentierte sich der E neukauf Anton Götz schließlich der Öffentlichkeit in neuem Gewand und feierte im selben Jahr das 90-jährige Bestehen. Die alten, weißen Kunststoffelemente im Bereich der Pottbackerslohne verschwanden und wurden durch rote Elemente ersetzt. Das Sortiment wurde teilweise erweitert, teilweise - insbesondere im Non-Food-Bereich - auf bestimmte Kernartikel begrenzt.[5] Insgesamt betrug die Verkaufsfläche nun 3.500 m².[12]
2012 wurde der Markt abermals renoviert und wurde zum EDEKA-Center Anton Götz.[11] Bereits wenige Jahre zuvor verlor der Markt seine beliebte Spielwarenabteilung im Kellergeschoss. 2014 konnte der Markt schließlich auf 100 erfolgreiche Jahre zurückblicken.
Im März 2022 wurde bekannt, dass mit dem Kauf des Real,- Marktes an der Osterstraße eine neue, große Filiale im Besitz der Familie Götz entstehen soll.
Filialen
- Am Markt 23-24 (Haupthaus)
- Am Markt 54 (ehemals)
- Burggraben 32 (ehemals)
- Radbodstraße 7 (ehemals)
Galerie
Gebäude
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Das spätere Hauptgeschäft, hier noch im Besitz von Johann Wilhelm Janssen in der Zeit um 1920.
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Die ehemalige Filiale Am Markt 54 in der Zeit zwischen 1926 und 1929.
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Die ehemalige Götz-Filiale am Burggraben 32 (ehemals Schlachthausstraße 1) vermutlich in der Zeit um 1935.
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Die alte Götz-Filiale am Burggraben 32 (ehemals Schlachthausstraße 1) in der Zeit um 1955.
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Die ehemalige Götz-Filiale am Burggraben 32 (ehemals Schlachthausstraße 1) vermutlich in der Zeit um 1970.
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Die ehemalige Filiale Am Markt 54 im Jahre 1961, 1965 oder 1969 (erkennbar an der Wahlwerbung). Davor der Pannkooksboom.
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Ehemalige Niederlassung an der Radbodstraße 7 (später Schwanenteich-Grill) - Aufnahme vom 6. Februar 2005.
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Das Hauptgeschäft mit rückwärtiger Kohlenhandlung in der Zeit um 1967.
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Nördliche und westliche Ansicht vom Burggraben - Aufnahme vom 14. September 1977.
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Südliche Ansicht vom Burggraben - Aufnahme vom 18. Februar 1978.
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Westliche Ansicht vom Burggraben - Aufnahme vom 3. Juni 1978.
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City-Kauf Anton Götz - Frontansicht - Aufnahmedatum 13. April 2003.
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City-Kauf Anton Götz - Ansicht Rückseite - Aufnahmedatum 15. Juni 2003.
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Blick auf die für den Umbau verkleidete Fassade - Aufnahme vom 2. November 2003.
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E Center Anton Götz - Frontansicht - Aufnahmedatum 10. November 2019.
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E Center Anton Götz - Ansicht Rückseite - Aufnahmedatum 10. November 2019.
Werbung
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Werbeinserat im Ostfriesischen Kurier vom 5. November 1964.
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Werbeinserat im Ostfriesischen Kurier vom 22. Juli 1959 mit Hinweis auf die große Neueröffnung.
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Werbeinserat im Ostfriesischen Kurier vom 22. Juli 1959.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 196
- ↑ Ostfriesischer Kurier vom 2. Mai 2004, S. 3
- ↑ Ostfriesischer Kurier vom 22. Juli 1959
- ↑ Schreiber, Gretje (1992): Der Norder Marktplatz und seine Geschichte bis heute, Aurich, S. 78
- ↑ 5,0 5,1 Ostfriesischer Kurier vom 29. Januar 2004, S. 19
- ↑ 6,0 6,1 Werbeinserat im Ostfriesischen Kurier vom 22. Juli 1959
- ↑ Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 197
- ↑ Geschichte des Metropol-Theaters, abgerufen am 17. Juni 2021
- ↑ Zeitzeugenbefragung vom 7. September 2021
- ↑ 75 Jahre Anton Götz (Beilage zum Ostfriesischen Kurier)
- ↑ 11,0 11,1 Ostfriesischer Kurier vom 1. Mai 2014, S. 50f.
- ↑ Ostfriesischer Kurier vom 13. Februar 2004, S. 5