Aldersnaburg
Aldersnaburg | |
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Basisdaten | |
Entstehungszeit | um 1300 |
Erbauer | Häuptlingsgeschlecht Aldersna |
Burgentyp | Steinhaus |
Erhaltungszustand | 1353 geschliffen |
Genaue Lage | Parkstraße 30 A
26506 Norden |
Die Aldersnaburg (auch: Burg Westlintel) war eine Burg, die sich im Winkel der heutigen Straßenzüge Norddeicher Straße und Parkstraße befunden hat.
Geschichte
Die Erbauer dieser alten Burg, die nach der Olde Borg wohl die älteste in den heutigen Grenzen der Stadt Norden war, waren die Aldersna, ein ehemals mächtiges Häuptlingsgeschlecht im Norderland. Erbaut wurde sie vermutlich im späten 13. oder frühen 14. Jahrhundert, in einer Zeit, als der es kaum befestigte Seedeiche gab.[1] Aus diesem Grund wurde sie auf einer Warft errichtet.
Wie bei fast allen ostfriesischen Burgen darf man sich die Aldersnaburg keinesfalls wie eine mächtige Burg aus der mittelalterlichen Trivialliteratur vorstellen. Vielmehr war es ein größeres Steinhaus, möglicherweise mit einem Turm. Richtige Burgen waren in Ostfriesland die absolute Ausnahme und wurden nur von den besonders mächtigen Geschlechtern wie den Cirksena erbaut. Aufgrund des Steinmangels und der fehlenden Kenntnis im Burgenbau hatten die ostfriesischen Häuptlinge nie solche großen Burgen bauen können. Mit ihren Steinhäusern hoben sie sich dennoch deutlich vom Rest der Bevölkerung ab, die sich lediglich erbärmliche Hütten aus Lehm oder vergleichbaren Materialien leisten konnten.
Die Aldersnaburg hatte indes keinen langen Bestand. Kaum erbaut, wurde sie bereits 1353 bei Kämpfen der Aldersna mit anderen Häuptlingen erobert und anschließend geschliffen.[1][2] Sie wurde nie wieder aufgebaut, ihre Ruine soll jedoch bis in das 16. Jahrhundert Teil des Landschaftsbildes geblieben sein.[3]
Während des Zweiten Weltkriegs wurde an der ehemaligen Burgstelle ein Luftschutzbunker errichtet, bei dessen Bau die zum Teil dicken Kellermauern erhalten blieben.[4] Der später hierauf errichtete Bungalow wird Scherzes halber auch Villa Hügel genannt.[5]
Nebengebäude und Ländereien
Zu ihr gehörten umfangreiche Äcker und Weiden und zahlreiche Nebengebäude, in denen wohl auch das Gesinde wohnte. Das zu Westlintel gehörende Ackerland war der Escher, der Wiesenbesitz die Wildbahn.[6]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Pühl, Eberhard (2007): Flurnamenforschung. Alte Backsteinhäuser in Ostfriesland und im Jeverland, Oldenburg, S. 37ff.
- ↑ Möhlmann, Günther (1959): Norder Annalen. Aufzeichnungen aus dem Dominikanerkloster in Norden, Aurich, S. 33
- ↑ Preußische Grundkarte von ca. 1895 (Erste Landesaufnahme)
- ↑ Cremer, Ufke (1955): Norden im Wandel der Zeiten, Norden, S. 29
- ↑ Zeitzeugenbefragung vom 29. Oktober 2021
- ↑ Schreiber, Gretje (1992): Der roßdienstpflichtige bäuerlich-bürgerliche Stand und seine Vertreter im Norderland / Ostfriesland. Heft 9 der Ostfriesischen Familienkunde. Beiträge zur Genealogie und Heraldik, Aurich