Grundschule Im Spiet

Aus Norder Stadtgeschichte
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Grundschule Im Spiet

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Basisdaten
Entstehungszeit 1960-1962
Erbauer Stadt Norden
Bauweise Ziegelsteinbau
Entwidmung -
Erhaltungszustand erhalten
Genaue Lage Im Spiet 16

26506 Norden

Die Grundschule Im Spiet war ursprünglich - von 1962 bis 1972 - eine Volksschule, ehe sie bis 1975 provisorisch auch eine 10. Klasse beherbergte. Seit 1975 ist sie eine reine Grundschule und vor allem zuständig für den westlichen Einzugsbereich der Stadt Norden.

Geschichte

Ausschlaggebend für den Bau der Spietschule war die allgemeine Raumnot in den Norder Schulen in der Nachkriegszeit, vor allem bedingt durch den großen Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen aus denen (ehemaligen) deutschen Ostgebieten. Als offizieller Nachfolger der abgängigen Marktschule begann der Bau dieses großzügigen Schulzentrums im Jahre 1960. Bereits zwei Jahre später war der Gebäudekomplex fertiggestellt und ab dem 3. April des Jahres bezugsfertig. Die Kosten bezifferten sich auf über 2 Millionen DM. Entsprechend seiner Verortung Im Spiet erhielt die Schule den Namen "Spietschule" bzw. "Schule Im Spiet". Die Schule war zunächst als Volksschule konzipiert, unterrichtet wurden daher die Klassen 1 bis 9.[1]

Am 10. März 1969 erhielt die Schule eine eigene Turnhalle. Bis dahin musste man sich behelfsweise mit anderen im Stadtgebiet Vorlieb nehmen. Der allgemeine Schulsport fand für gewöhnlich auf dem Jahnplatz statt.[1]

1972 kam es zu einer Schulreform. Mit dem Niedersächsischen Schulgesetz wurde die Einrichtung einer 10. Klasse erforderlich, sodass die Schule neu geordnet werden musste. Die Situation konnte provisorisch gemeistert werden, bis 1975 das Schulzentrum Wildbahn fertiggestellt wurde. Die Klassen 5 bis 6 wurden in dieser unterrichtet, während ab Klasse 7 die weiterführenden Schulen zuständig waren. Im selben Jahr wurde die Spietschule damit zu einer reinen Grundschule.[1]

Aufgrund akuter Raumnot veröffentlichte die Schule am 28. Juni bzw. 7. August 1969 einen "Hilferuf" an den niedersächsischen Kultusminster Langeheine im Ostfriesischen Kurier. Die ursprünglich für 16 Klassen geplante Schule umfasste bereits 21 Klassen. Die Stadt verwies darauf, doch die Schulbaracke zu nutzen, was die Elternschaft kategorisch ablehnte. Der Hilferuf an den Kultusminister zeigte Erfolg, sodass dieser persönlich nach Norden reiste, um sich ein Bild der Lage vor Ort zu machen. In Anwesenheit des Regierungspräsidenten Beutz (Regierungsbezirk Aurich) versprach Kultusminister Langeheine die Übernahme der Hälfte der mit 150.000 DM veranschlagten Kosten für einen Anbau. Die Zusage wurde gehalten, doch fehlten weiterhin Lehrer, um die Klassen zu unterrichten.[2]

Zum 1. Februar 1982 wurde die Grundschulstufe der geschlossenen Pestalozzischule als Schule für lernschwächere Kinder in die Spietschule integriert, der Anbau dazu hatte bereits planmäßig im Herbst begonnen. Die höheren Stufen zogen in einen Anbau im Schulzentrum Wildbahn. Ein Jahr später wurde die schuleigene Außensportanlage in Betrieb genommen.[1]

Seit den 1990er Jahren bis heute stellt die Integration von Kindern aus Migrantenfamilie einen besonderen Schwerpunkt der schulischen Arbeit dar.[3] Der vergleichsweise hohe Anteil an ausländischen Kindern ist insbesondere durch die Lage der Schule zu den Wohnblocksiedlungen rund um die Straßen Warfenweg, Martensdorf und Funkweg bedingt.

Seit 2004 bis zur Fertigstellung eines Anbaus am Ulrichsgymnasium im Jahre 2006 wurden die 10. und 11. Gymnasialklasse in die Spietschule ausgelagert.[1][4] Ursächlich für die Raumnot war die Auflösung der Orientierungsstufen, sodass die Stufen 5 bis 6 nun auch in den weiterführenden Schulen unterrichtet wurden.

Im Frühjahr 2021 wurde ein links vom Hauptgebäude befindlicher Gebäudeteil (von der Spietstraße aus betrachtet) abgebrochen. Hier entstand nachfolgend eine Mensa.

Schulleiter

Zeitraum Vollständiger Name
1962-1963 Heinrich van Düllen
1963-1966 Wilhelm Gnädig
1966-1966 Lothar Hein (kommissarisch)
1966-1984 Günter Meyerding
1984-1985 vakant
1985-2005 Johann Peter Böhmer
2005-2018 Eta Willers
seit 2018 Anna Brede

Schülerzahlen

Schuljahr Anzahl
1962 ca. 600
2005 ca. 380

Galerie

Literatur

  • Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 157-160

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 157
  2. Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 158
  3. Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 159
  4. Internetseite des Ulrichsgymnasiums Norden, abgerufen am 15. April 2021

Siehe auch