Klaus-Peter Wolf

Aus Norder Stadtgeschichte
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Klaus-Peter Wolf (* 12. Januar 1954 in Gelsenkirchen) ist ein in Norden wirkender Schriftsteller, Hörbuchsprecher und Drehbuchautor, der vor allem für seine Ostfriesenkrimis bekannt geworden ist.

Leben

Klaus Peter Wolf ist das einzige Kind eines Schwimmlehrers und einer Friseurin. Nach der Schulzeit in Gelsenkirchen arbeitete Wolf als Zivildienstleistender in einem Jugendheim der Evangelischen Kirche. Frühe Veröffentlichungen brachten ihm 1977 den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler ein. Mit Arbeitern der Firma Eurovia in Gelsenkirchen, die geschlossen werden sollte, schrieb er gemeinsam ein Stück über ihre Situation. Was nur als Straßentheater gedacht war, um den Kampf um die Arbeitsplätze zu unterstützen, wurde 1977 bei den Ruhrfestspielen aufgeführt. Die Arbeiter spielten sich dabei selbst.[1]

1979 lebte er bei einer kriminellen Jugendbande und veröffentlichte darüber den Roman Dosenbier und Frikadellen, der ihn einem breiteren Publikum bekannt machte. Er leitete als Geschäftsführer den literarischen Verlag Helmut Braun und ging mit 2,7 Millionen DM Minus in Insolvenz. Danach gründete er eine Bürgerinitiative zur Unterstützung kurdischer Asylbewerber. Daraus entstand sein Roman Die Abschiebung oder Wer tötete Mahmut Perver?. Der Roman wurde verfilmt und vom ZDF ausgestrahlt.[1]

Während Wolf in Nicaragua zur Zeit des Contra-Kriegs beim Aufbau einer Druckerei arbeitete, erhielt er 1985 den Anne-Frank-Preis für Buch und Film Die Abschiebung. Die Erlebnisse seiner Nicaragua-Zeit verarbeitete Wolf zu einer Revue, mit der er 1985/86 auf eine Tournee ging, sowie in dem Roman Tage, die wie Wunden brennen. Anfang 1987 war er in Moskau Teilnehmer eines von Tschingis Aitmatow und Michail Gorbatschow organisierten Runden Tischs über aktuelle Fragen des Weltfriedens. Wolf gehörte zum Erneuererflügel der DKP. Nach längeren Reisen durch die Sowjetunion trat er 1987 aus der Partei aus.[1]

1989 gründete er die Firma Hot Pants für Mädchen und Frauen, um zu Recherchezwecken zwei Jahre lang die Szene der Mädchen- und Frauenhändler in Deutschland und der Schweiz zu erkunden. Er schrieb darüber den Roman Traumfrau. Wolf ist Mitglied des PEN-Zentrum Deutschland und hat die Schirmherrschaft für den Förderverein für ein Hospiz am Meer in der Stadt Norden übernommen. Er hat fürs Fernsehen zahlreiche Psychothriller und Kriminalfilme geschrieben, u. a. für die Reihen Tatort und Polizeiruf 110. Für sein Drehbuch zum Fernsehfilm Svens Geheimnis erhielt er 1996 den Rocky Award for Best Made TV-movies (Kanada) und den Erich-Kästner-Preis (Berlin-Babelsberg), sowie 1998 den Magnolia Award Shanghai für das beste internationale Drehbuch.[1]

Wolf lebt seit 2003 als freier Schriftsteller und Drehbuchautor in Norden. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Bettina Göschl und seiner Tochter produziert er CDs für Kinder, die im Jumbo-Verlag erscheinen. Gemeinsam mit Göschl schrieb er auch die Kinderkrimireihe Die Nordseedetektive.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Biographie des Klaus-Peter Wolf, abgerufen am 5. Oktober 2021

Siehe auch