Kajemeister

Aus Norder Stadtgeschichte
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Der Kajemeister war ein Vorläufer der heutigen Hafenmeister - dessen Amt er nach heutigen Verständnis in Personalunion ausübte - und damit verantwortlich für den Betrieb am Norder Hafen. Der Wortbestand Kaje ist dem altniederdeutschen Kajung entlehnt, wie die Hafenmauer seinerzeit genannt wurde. Das heute noch gebräuchliche Kai hat den gleichen Wortursprung.

Der Kajemeister hatte die Sicherheit am Hafen und den geordneten Ablauf des Warenumschlags zu überwachen und dabei insbesondere die Einhaltung der Brandordnung zu kontrollieren.[1] Ihm unterstanden alle am Hafen tätigen Personen, vom einfachen Hafenarbeiter (Schauerleute) über die Fuhrmänner bis zum Schreiber. Einlaufende Schiffe hatten für ihre Waren eine Gebühr zu entrichten, deren Höhe sich anhand der Vorgaben der Kajerolle bemaß. Das Geld wurde vor allem für den Unterhalt des Hafens aufgewendet.[2] Der Kajemeister selbst war durch den Handel unmittelbar an den Einnahmen beteiligt, was das Amt so lukrativ machte.

Da mit der Amtsträgerschaft eine Reihe von Privilegien einhergingen, war das Amt des Kajemeisters sehr begehrt und wurde jedes Jahr am 31. März an den Meistbietenden vergeben.[2]

Trivia

Der Vater des bekannten Spediteurs Peter Janssen war zeitlebens als Kajemeister am Hafen tätig.[3]

Einzelnachweise

  1. Canzler, Gerhard (1997): Alt-Norden, Weener, S. 143
  2. 2,0 2,1 Schreiber, Gretje (2017): Der Norder Hafen. Geschichte, Schifffahrt und Handel, Aurich, S. 52
  3. Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 233

Siehe auch