Hinrich Reese
Hinrich Reese (auch "Heinrich Rese" u.a.) war Mönch im Dominikanerkloster und später evangelischer Pastor in der Ludgerikirche. Er gilt als einer der zentralen Wegbereiter der Reformation in Norden.
Wirken
Durch den Aushang von Plakaten lud Reese am Neujahrstag 1527 zu einem Vortrag in das Dominikanerkloster am Fräuleinshof ein, der später als Norder Disputation bezeichnet wurde. Hierzu hatte er 22 Thesen formuliert, die er vortrug und erläuterte. Unter anderem stellte er fest, dass das Abendmahl "dazu eingesetzt" sei, "daß die versamelte Gemeinde es nehmen, essen und trinken". Nonnen und Mönche könnten "durch ihr Gelübde und Regeln nicht selig werden" und der "geschorne, und sogenannte geistliche Hauffen ist nichts nütze". Nach seinem Vortrag legte er seine Mönchskutte ab, wodurch er seinen Bruch mit dem alten (katholischen) Glauben bekräftigte.[1]
Beeinflusst wurde Reese vermutlich durch den im Jahre 1519 von Martin Luther nach Norden gesandten Mönch Stephani, der die Lehren Luthers in der Stadt verbreiten sollte. Obgleich Reese dem Dominikanerorden zunächst weiterhin treu blieb, tadelte er in seinen Predigten "den gottlosen Aberglauben und die groben Irrtümer". Mit Einverständnis des ebenfalls mit der Reformation sympathisierenden Graf Enno II. hängte er die Plakate, die zur Disputation einluden, im Jahre 1526 in Ostfriesland aus.[2]