Georg Albrecht Cirksena
Georg Albrecht Cirksena (* 13. Juni 1690; † 11. Juni 1734 in Sandhorst) aus dem Geschlecht der Cirksena war von 1708 bis 1734 der vierte Fürst, der die Grafschaft Ostfriesland regierte.
Leben
Georg Albrechts Regierung stand von Anfang an auf wackeligen Füßen. Im Alter von gerade einmal 18 Jahren trat er die Nachfolge seines Vaters an. Neun Jahre später kam es zur sogenannten Weihnachtsflut, der weit über 2.500 Menschen zum Opfer fielen und ganze Landstriche verwüstete. Auch der lange schwelende Konflikt des Fürstenhauses mit den ostfriesischen Ständen entlud sich während seiner Regentschaft erneut. In seiner Regierungszeit kam es 1726/1727 zum Appell-Krieg, der sich aus einem erneuten Konflikt zwischen dem Fürsten und einem Teil der Stände ergab. Georg Albrecht ging als Sieger aus diesem Konflikt hervor. Selbst die an der Spitze der renitenten Stände stehende Stadt Emden unterwarf sich. Durch das schlechte Verhandlungsgeschick des Kanzlers von Georg Albrecht, Enno Rudolph Brenneysen kam es in der Folge jedoch nicht zu einer friedlichen Einigung der an dem Konflikt beteiligten Parteien. Obwohl Kanzler und Fürst eine strenge Bestrafung der Aufständischen forderten, wurden diese 1732 vom Kaiser amnestiert.[1]
Am 23. September 1709 heiratete Georg Albrecht Prinzessin Christine Luise von Nassau-Idstein. Sie bekamen vier Kinder, von denen der Sohn Carl-Edzard das jüngste war. Die drei älteren Geschwister starben bereits vor Erreichen des ersten Lebensjahres. Christine Luise starb am 13. April 1723 im Alter von 32 Jahren.[1]
1729 bzw. 1730 gründete der Fürst den Sielhafen Carolinensiel. Die Namensgeberin des Ortes war seine zweite Gemahlin Sophie Karoline von Brandenburg-Kulmbach, Tochter von Christian Heinrich, die er am 8. Dezember 1723 geheiratet hatte. Sie erhielt vom Fürsten beim Ort die Domäne Fürstinnen-Grashaus im Carolinengroden zum Geschenk, von der sie bis zu ihrem Tode 1764 Einkünfte bezog. Georg Albrecht wirdeine Affäre mit Maria Elisabeth von Lukomski, der Hofdame seiner Frau nachgesagt. Auf dem Sterbebett bekannte er, "blos mit den Augen gesündiget" zu haben und bat dafür bei seiner Familie und seinen Bediensteten um Vergebung.[1]
Besitztümer
Als Erbe seines Vaters fiel unter anderem auch das Ekeler Torenhus in den Besitz von Georg Albrecht. Am 17. August 1711 erwarb Ratsherr Wichman Wilhelm Toden das Anwesen von ihm.[2]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Uphoff, Rolf: Biographie des Georg Albrecht von Ostfriesland, veröffentlicht in der Personendatenbank der Ostfriesischen Landschaft
- ↑ Pühl, Eberhard (2007): Flurnamenforschung. Alte Backsteinhäuser in Ostfriesland und im Jeverland, Oldenburg, S. 37