Frerich Hokema
Frerich "Freerk" Hokema (* 17. Juni 1897 in Norden; † 6. November 1984 ebenda)[1][2] war ein Dichter ostfriesischer bzw. niederdeutscher (plattdeutscher) Texte, Komödiant und Sänger.
Leben
Hokema wurde am 17. Juni 1897 als Sohn des Bäckermeisters Peter Hokema und dessen Ehefrau Tomma, geborene Poppen in Norden geboren. Er wuchs gemeinsam mit Karl Leiner auf, der in unmittelbarer Nachbarschaft wohnte und mit dem er viel Zeit verbrachte. Nach dem Besuch der Volksschule besuchte er das Ulrichsgymnasium und beabsichtigte, später eine Schauspielschule zu besuchen. Da er jedoch den väterlichen Betrieb übernehmen sollte und dort bereits früh aushelfen musste, blieb ihm dieser Wunsch verwehrt.[1]
Während des Ersten Weltkriegs, 1916, wurde er zum Kriegsdienst einberufen und kämpfte in der Schlacht bei Verdun. Glück im Unglück ereilte ihn, als er an einer schweren Krankheit erkrankte, die er jedoch in späteren Jahren in Davos in der Schweiz auskurieren konnte.[3]
Nach seiner Rückkehr verpachtete er den elterlichen Bäckerbetrieb und wandte sich unter anderem der christlichen Seefahrt zu. Als Kochsmaat heuerte Hokema auf dem der Emder Reederei Schulte & Bruns gehörenden 7.000-Tonnen-Erzfrachter Carl Julius an, der die Route Holland-Norwege-Schweden-Wladiwostok-Murmans befuhr. Auf einer der Fahrten kollidierte das Schiff mit dem russischen Dampfer Irthish. Das Erlebnis wurde später von Hokema verschriftet.[3]
Zurück in der Heimat verdingte sich Hokema zehn Jahre in der freien Wirtschaft, ehe er die Lokalredaktion der Ostfriesischen Rundschau übernahm. Später betrieb er - bis ins hohe Alter - mit seiner Frau Magda den Kiosk am Markt (später Hevemeyer-Kiosk).[3]
Sein persönliches Können und musikalisches Talent fand unter anderem in der Kirchenmusik Verwendung.[4] So ist es nicht verwunderlich, dass er über 50 Jahre Mitglied im Norder Männergesangverein war, wo er Anteil an der Komposition von Gesängen hatte.[4][5] Ebenso war er bei der Niederdeutschen Bühne aktives Mitglied und spielte in Stücken der Ostfriesischen Landesbühne Niedersachsen aus Wilhelmshaven sowie vereinzelt auf anderen Bühnen mit.[4] Weitere Bekanntheit erlangte er durch sein Mitwirken in dem hauptsächlich in Norden gedrehten Film Tamara von Hansjörg Martin, in dem er den Gastwirt Kaspar Boltendiek spielte.[4][6]
Ein weiterer Höhepunkt in seinem Leben war die in plattdeutscher Sprache gehaltene Tonband-Besprechung für den Sprachwissenschaftlicher Dr. Yoshiho Tanaka von der Universität San Diego in Kalifornien. Sein literarisches Lebenswerk wurde schließlich durch seinen Jugendfreund Karl Leiner in dem Buch Frerich Hokema - Lachendes Leben. Heiteres und Besinnliches verschriftet.[6]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Leiner, Karl (1978): Frerich Hokema. Lachendes Leben, Norden, S. 12
- ↑ Grabstein des Frerich Hokema auf Grabsteine Ostfriesland, abgerufen am 22. Oktober 2024
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Leiner, Karl (1978): Frerich Hokema. Lachendes Leben, Norden, S. 13
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 Leiner, Karl (1978): Frerich Hokema. Lachendes Leben, Norden, S. 14
- ↑ Chronik des Norder Männergesangverein, abgerufen am 22. Oktober 2024
- ↑ 6,0 6,1 Leiner, Karl (1978): Frerich Hokema. Lachendes Leben, Norden, S. 15