Flackhaus
Flackhaus | |
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Basisdaten | |
Entstehungszeit | 16. oder 17. Jhdt. |
Erbauer | unbekannt |
Bauweise | Gulfhof |
Erhaltungszustand | um 1750 abgebrochen |
Genaue Lage | Flachhauser Weg 1
26506 Norden |
Das Flackhaus (später: Flachhaus) war ein Gulfhof am Flachhauser Weg in Westermarsch I.
Geschichte
Wann genau der Hof erbaut wurde, ist nicht bekannt. Sein Ursprung ist aber wohl im 16. oder 17. Jahrhundert zu suchen, in jedem Fall erst nach 1551, da der Hof auf dem alten Westermarscher Neuland liegt, das erst 1551 vollständig eingedeicht wurde. Der Hof wurde um 1750 abgebrochen, als einer seiner Besitzer wird Bebbe Ulrichs angegeben, der seinerzeit sowohl Deich-, als auch Sielrichter war. Offenbar gehörte zu dem Hof ein weiteres, kleines Haus, das direkt auf dem damaligen Deich stand. Von diesem Haus gibt es eine Abbildung aus dem Jahr 1746.[1] Es wurde 1837 auf Anordnung der Westermarscher Deichacht abgebrochen, vermutlich um Verstärkungsmaßnahmen für den Westermarscher Seedeich zu weichen.[2]
Es wird vermutet, dass vom oder im Flackhaus ein Seefeuer bedient wurde, das den in die Leybucht einfahrenden Schiffen zur Navigation diente.[3] Eine andere Möglichkeit ist, dass der Name sich von mit Wasser gefüllten Niederungen, sogenannten Flakken, ableitet, die in den Marschgebieten früher aufgrund des einst wesentlich höheren Grundwasserspiegels relativ häufig anzutreffen waren.
Der ursprüngliche Name Flackhaus verlor sich wohl im Zuge der preußischen Kartografierung der Region, da die Landvermesser des Niederdeutschen nicht mächtig waren und viele Begriffe so umgedeutet bzw. falsch niedergeschrieben und so Eingang in amtliche Verzeichnisse fanden.
Einzelnachweise
- ↑ Handschrift der Emder Kunst Nr. 352; StAA, Dep. I, Nr. 4133
- ↑ Schreiber, Gretje (2009): Die Höfe in der Westermarsch, in: Heim und Herd, Beilage Ostfriesischer Kurier, Nr. 10 S. 39
- ↑ Schreiber, Gretje (2012): Historische Flurnamensammlung der Ostfriesischen Landschaft, Nr. 59159