Ernst Bourdeaux
Ernst Bourdeaux (* 1898 in Barnstorf; † 1969 in Oldenburg) war ein Norder Kaufmann und Besitzer des Hauses am Neuer Weg 63, das er 1931 nach der Weltwirtschaftskrise verkaufen musste.
Leben
Die Familie Bourdeaux stammt, wie der Name bereits erkennen lässt, ursprünglich aus Frankreich. 1687 flohen sie - wie so viele Protestanten (Hugenotten) - aus ihrem Heimatort Soubise, südlich von La Rochelle (Westfrankreich) nach Emden, um der staatlichen Verfolgung und Unterdrückung in ihrem Heimatland zu entgehen.
Seine Kinder- und Jugendzeit verbrachte Ernst in Barnstorf. Nach einer abgelegten kaufmännischen Lehre wurde er im Ersten Weltkrieg zum Kriegsdienst berufen. Sein Kriegseinsatz fand bei Arras und später vor Verdun statt, wo er auch verwundet wurde. Nach dem Krieg eröffnete er im Stammhaus in Norden ein Kolonialwarengeschäft, welcher nach heutigen Maßstäben jedoch eher ein stattlicher Tante-Emma-Laden war. Insbesondere mit dem Tee-Verkauf erzielte er einträgliche Gewinne.
Am 6. Juni 1926 heiratete Ernst die Tochter eines Lokomotivführers aus Hage, Johanna Wübkea geb. Gravemann. Gemeinsam haben sie das Geschäft weiter ausgebaut, konnten es dann aber durch die Ende der 1920er Jahre aufgetretene Wirtschaftskrise nicht mehr halten. Um die Schulden zu decken, musste 1931 unter anderem das Haus verkauft werden. Nach einer depressiven Phase war es ihm dann jedoch wieder gelungen, festen Fuß zu fassen und sich sein Leben mit Unterstützung seiner Frau neu aufzubauen. Zunächst war er bei der Deutschen Reichsbahn, dann in einer Versicherung und später bis zu seiner Pensionierung bei der Landesversicherungsanstalt in Oldenburg tätig.
Quellenverzeichnis
- Bourdeaux, Jürgen (2020): Peter Bourdeaux. Kaufmann und Telegrafist in Norden, Bad Mergentheim (Eigenverlag)