Zu den drei Sternen
Zu den drei Sternen | |
---|---|
Basisdaten | |
Gründung | 19. Dezember 1923 (3. Januar 2002) |
Auflösung | - |
Rechtsform | eingetragener Verein (e.V.) |
Hauptsitz | Deutsches Haus |
Die St.-Johannis-Loge Zu den drei Sternen ist eine in Norden ansässige Freimaurerloge. Gegründet in Goldenen Zwanzigern musste sie sich der nationalsozialistischen Verfolgung beugen und auflösen, ehe sie sich im Jahre 2002 neu gründete.
Geschichte
Die Freimaurerloge geht zurück auf ein sogenanntes Kränzchen in den Jahren 1860 bis 1878, eine lose Verbindung von Freimaurern aus Norden und den umliegenden Gemeinden, die anderen Logen angehörten. In der Folgezeit ruhte die Zusammenkunft, ehe man sich vom 16. November 1919 an wieder zu einem Kränzchen im Lentzhof traf, das man bereits Zu den drei Sternen nannte.[1][2] Der Logenname ist eine unmissverständliche Andeutung auf die drei goldenen Sporenräder bzw. Sterne im Norder Stadtwappen.
Am 19. Dezember 1923 (nach anderen Quellen bereits am 24. Juni 1921) wurde die Loge offiziell als solche gegründet und am 13. Januar 1924 durch den Großmeister der Großen Loge von Preußen eingesetzt. Erster Meister vom Stuhl (Vorsitzender) wurde der Reeder und Senator der Stadt Norden, Carl Stegmann. Nachdem das zwischenzeitlich zum Logenlokal erwuchsene Gasthof Zur Börse für die gewachsene Loge zu klein geworden war, konnte sie am 7. März 1926 eigens für sie geschaffene Räume im Deutschen Haus beziehen, für deren Bau die Loge dem Hotelier ein zinsloses Darlehen in Höhe von 1.000 Reichsmark gewährte. Mitte 1928 gehörten der Loge bereits fast 40 Mitglieder an. Freimaurerische Vereinigungen gab es jetzt auf jetzt auch auf den Inseln Juist und Norderney.[1]
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ab 1933, in ersten Zügen aber auch mit ihrem Erstarken nach Wahlerfolgen ab 1929, war die Freimaurerei zunehmender Verfolgung ausgesetzt. Die Repressalien der neuen Machthaber mündeten schließlich auch in Gewalt gegen die Mitglieder und ihre Familien, sodass sich die Loge dem Druck fügte und am 29. März 1933 auflöste.[3] Damit kamen sie einer 1935 erfolgten Zwangsauflösung und Enteignung kurz zuvor. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die meisten der von den nationalsozialistischen Behörden verbotenen Freimaurerlogen neu gegründet, so auch in Ostfriesland, wo die Logen in Aurich, Emden und Leer ihre Arbeit recht früh wieder aufnahmen. Lediglich in Norden kam es lange Zeit zu keiner Reaktivierung. Erst am 3. Januar 2002 wurde die Norder Freimaurerloge von zehn Männern wieder ins Leben gerufen. Seitdem bestehen insbesondere zu niederländischen Logen freundschaftliche und intensive Kontakte.[1]
Von den damaligen Logenräumen waren drei Buntglasfenster aus der Rückfront des Hotels an der Großen Hinterlohne erhalten geblieben, welche in den letzten Jahren im Speisesaal des Hotels ausgestellt waren. Bedingt durch den Abbruch bzw. die Kernsanierung des Gebäudes wurden sie vom neuen Eigentümer in Sicherheit gebracht. Sie sollen der Freimaurerloge in naher Zukunft in einer kleinen Feierstunde überreicht werden.[1]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Geschichte der Norder Freimaurerloge, abgerufen am 17. Juni 2021
- ↑ Ramm, Heinz (1989): Popke Fegter (1874-1946). Sein Leben und sein Wirken im Norderland, Norden, S. 17
- ↑ Beschreibung von Norden in der historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft