Wilhelm Krieger

Aus Norder Stadtgeschichte
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Wilhelm Siegmund Anton Louis Krieger (* 2. Juni 1877 auf Norderney; † 14. September 1945 in Herrsching am Ammersee) war ein deutscher Bildhauer.

Leben

Wilhelm Krieger lebte als Schüler bei Verwandten in Norden und besuchte hier das Ulrichsgymnasium. Er verließ es, ohne die Schule abzuschließen und begann in Bremen eine dreijährige Lehre zum Dekorationsmaler. Wie sein Jugendfreund Poppe Folkerts wollte auch er Künstler werden.[1] Er studierte von 1906 bis 1907 kurz an der Kunstgewerbeschule München, brach das Studium jedoch der Landschaftsmalerei zuliebe ab und bildete sich ab etwa 1901 autodidaktisch zum Bildhauer fort.[2]

Zwei Jahre später wurde er in München Teilhaber der Firma Zierhut & Krieger, die kunstgewerbliche Artikel wie Tafelgerät und Schmuck lieferte. Er begann, sich der Tierbildhauerei zu widmen und war freier Mitarbeiter der Keramischen Werkstätten in Herrsching, wo er ein Grundstück erwarb.

Wilhelm Krieger war Mitglied der Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk, einer Münchner Werkstatt-Firma, die zu den Gründern des bis heute bestehenden Deutschen Werkbundes gehörte. Er beteiligte sich ab 1907 an Ausstellungen der Münchner Sezession und vor dem Ersten Weltkrieg an den Großen Berliner Kunstausstellungen. Ab 1913 stellte er im Münchner Glaspalast aus, der 1927 sein Werk "Bussard, stehend" erwarb. Im selben Jahr wurde Wilhelm Krieger durch das Bayerische Kultusministerium der Professortitel ehrenhalber verliehen. Von 1937 bis 1944 beteiligte sich Krieger an der jährlich stattfindenden Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Kunst, das in München auf Betreiben Adolf Hitlers durch seinen Architekten Paul Ludwig Troost geplant worden war. In dem Haus sollte die nach Ansicht der Nationalsozialisten "wirkliche" Deutsche Kunst präsentiert werden.[3]

Einzelnachweise

  1. Bätje, Manfred (2010): Wilhelm Krieger: Tierbildhauer und Professor, Norderstedt, S. 15
  2. Förderverein Museum Nordseeheilbad Norderney; Museums-Nachrichten 2/2010: Meine Wiege stand auf Norderney., abgerufen am 19. April 2021
  3. Zaidan, Daniel (2008): Bildende Künste im Dritten Reich: Eine kritische Auseinandersetzung mit einem vernachlässigten Kapitel deutscher Kunstgeschichte. Hamburg, S. 32

Siehe auch