Haus Heyen

Aus Norder Stadtgeschichte
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Haus Heyen

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Basisdaten
Entstehungszeit vor 1722
Erbauer unbekannt
Bauweise Ziegelsteinbau
Erhaltungszustand erhalten
Genaue Lage Neuer Weg 89

26506 Norden

Das Haus Heyen ist heute gemeinhin als Stadthotel Smutje bekannt. Das altehrwürdige Haus blickt auf eine lange Geschichte zurück, die sich bis in das Jahr 1722 zurückverfolgen lässt.

Geschichte

Der erste bekannte Eigentümer des Hauses war Jann Hinrichs Heyen, der es vor dem oder im Jahre 1722 an Gerhard Glandorp verkaufte. Von diesem ging das Gebäude 1746 an Jan Siemen Uven, der es ihm für 1.200 Gulden abkaufte. Ihr jüngster Sohn, Siemon Janssen Uven übernahm als nächster Eigentümer das Haus. Der Grundbucheintrag wurde am 6. Oktober 1796 entsprechend angepasst.[1]

Am 12. April 1802 erwarb Johann Aden Dirks das Haus auf einer öffentlichen Versteigerung. Kurz darauf wurde es wieder versteigert, neuer Besitzer wurde der bekannte Kaufmann Reinhard Rahusen, der es am 23. Mai 1803 ersteigerte und dem auch der Engenahof gehörte. Ihm folgte der Senator und spätere Norder Bürgermeister Conrad Biel. Der entsprechende Grundbucheintrag datiert auf den 6. Mai 1828. 1840 erwarb die Ehefrau von Dr. Gustav Steinbömer das Haus.[1]

1892 wird der Kaufmann und Senator Hayo Boelsen neuer Eigentümer des Hauses. Ihm folgte 1934 der Kaufmann Wilhelm Schumann. Er errichtete hier einen Großhandel, der sich einen guten Ruf erwarb. Bis zu diesem Zeitpunkt befand sich eine sehr schöne Freitreppe am Haus. Diese schmucken Freitreppen waren - wie auf alten Ansichtskarten ersichtlich - am Neuen Weg bei vielen Häusern noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg vorhanden. Sie gingen von der Haustür nach rechts und links gradlinig herunter und endeten auf der sogenannten Wanderung. Die Wanderung ist eine vom Bürgersteig aus etwas erhöhte Terrasse vor dem Hause. Eine solche Treppe mit hochgelegter Eingangstür kann man heute beispielsweise noch vor der Mennonitenkirche sehen, wenngleich hier auch die Treppen geschwungen auf dem Gehweg enden.[1]

Seit spätestens 1974 wurde das Gebäude als Rechtsanwaltskanzlei von drei Norder Rechtsanwälten genutzt. genutzt. 1994 wurde das Gebäude schließlich von einer Arbeitsloseninitiative erworben. Sie errichtete in dem ursprünglich als Kohlelager verwendeten Keller eine Kneipe mit dem Namen Käpt'n Blaubär, in dem neu errichteten Anbau wurde bereits 1984 eine Gaststätte eingerichtet, die am 11. November des Jahres den Namen Smutje erhielt. Da die Deckenhöhe den Vorschriften entsprechend nicht hoch genug war, um die Bezeichnung Restaurant führen zu dürfen, wurde es als Mensa beworben. Im Bereich der späteren Teeküche befand sich von 1986 bis 1998 zudem ein Bücherladen.[1]

Im September 1990 wurde in dem Anbau ein defektes Wasserrohr entdeckt, das über längere Zeit den Anbau unbemerkt unterspülte, sodass dieser wegen Einsturzgefahr abgerissen werden musste. Der gastronomische Betrieb wurde daher innerhalb kürzester Zeit in das Heuersche Haus verlagert. Nach dem Abbruch des Anbaus wurde ein Neubau bis 1993 fertiggestellt und am 1. September des Jahres neu eingeweiht. Durch den Neubau konnte das Restaurant um einen Hotelbetrieb erweitert werden.[1]

Nach der Schließung der Kneipe Käpt'n Blaubär wurden die Kellerräume von 1998 bis 2000 als Blumenladen genutzt. Nachfolgend zog hier ein Museum über Kanarienvögel ein. Das Museum wurde am 1. April 2003 eröffnet und zeigt mit vielen interessanten Exponaten die über 500 Jahre alte Kanarienvogelgeschichte ab 1475.[1]

Nach Auflösung der Arbeitsloseninitiative am 1. November 1999 übernahm die Vorsitzende Marianne Dwillies den Betrieb zunächst als Pächterin, ab dem 30. August 2002 dann als Eigentümerin. Am 31. März 2006 erwarben die Eheleute Melanie und Frank Weiß das Haus. Mit neuen Möbeln und kräftigen Farben bekam das Restaurant ein neues Aussehen. 2014 wurde an der Westseite des Hauses eine von den Gästen gern besuchte Sonnenterrasse angebaut. Nach dem das Ehepaar Weiß das Haus zehn Jahre geführt hat, wurde der Betrieb am 1. September 2017 von den Eheleuten Katharina Weber und Patrik Weber, der seit 2014 als Geschäftsführer im Stadthotel tätig war, in Pacht übernommen. Im Dezember 2017 wurde das Smutje von Familie Weiß schließlich an Familie Weber verkauft, die es bis heute führt.[1]

Galerie

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Chronik des Stadthotels Smutje, abgerufen am 5. Oktober 2021

Siehe auch