Haus Löwenstein

Aus Norder Stadtgeschichte
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Haus Löwenstein

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Basisdaten
Entstehungszeit um 1890
Erbauer Alb. H. Friedewold (vermutlich)
Bauweise verputzer Ziegelsteinbau
Erhaltungszustand erhalten
Genaue Lage Schlachthausstraße 1

26506 Norden

Das Haus Löwenstein ist ein großes Wohngebäude aus der Zeit um 1890. Es befindet sich am Übergang von der Schlachthausstraße zum Burggraben, unmittelbar an der Einmündung zur Knyphausenstraße.

Wer genau das Gebäude erbaute, ist unklar. Auf einer Postkarte des Hauses, die augenscheinlich vor die Jahrhundertwende entstanden ist, ist zu erkennen, dass sich zu dieser Zeit hier das Restaurant Germania des Alb. H. Friedewold befand. Im Adressbuch der Stadt Norden von 1897/1898 wird in der Schlachthausstraße jedoch keine Person namens Friedewold mehr genannt, sondern nur noch ein Bäcker mit dem Namen Albert Friedewold, der an der Große Mühlenstraße 783 (nach alter Nummerierung) wohnhaft war. Hierbei handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Sohn des Gastwirtes Friedewold.

Der einzige Gastwirt, der im genannten Adressbuch an der Schlachthausstraße genannt wurde, war ein Chr. Bünting, welcher in der Hausnummer 868 wohnte. Es liegt nahe, dass es sich hierbei um das in Rede stehende Gebäude an der heutigen Schlachthausstraße 1 handelt.

Spätestens 1926 gelangte das Haus in den Besitz der namensgebenden Familie Löwenstein.[1] Genannt werden neben Julius Löwenstein noch Sara, geb. Scherbel und Curt.[2] Damals hatte das Gebäude noch die Hausnummer 19.[2][3] Mit dem Ausbau des Burggrabens und dem Bau der Neuen Mühlenbrücke änderten sich die Hausnummern. Die damalige Schlachthausstraße 1 wurde nun zum Burggraben 32. Die Familie Löwenstein lebte schließlich bis zu ihrer Deportation durch die Nationalsozialisten in dem Haus.[1] An sie erinnert heute noch eine Anzahl Stolpersteine vor dem Haus.[2] Schlachthausstraße 19 Julius Löwenstein

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren hier unter anderem die Schlachtereien Schmidt und Klein ansässig. Zudem haben sich hier zeitweise ein Imbiss, ein Restaurant sowie ein Antiquitätenhandel befunden. In den 1970er Jahren wurde das Gebäude zum Geschensort eines Tötungsdeliktes. Ein Mann erschlug hier einen anderen Mann sowie eine Frau mit einer Axt. Er wurde für seine Tat zu 13 Jahren Haft verurteilt.

Galerie

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Gödeken, Lina (2000): Rund um die Synagoge in Norden. Die Geschichte der Synagogengemeinde seit 1866, Aurich, S. 363
  2. 2,0 2,1 2,2 Stolperstein vor seinem ehemaligen Wohnhaus, abgerufen am 11. Februar 2022
  3. Gödeken, Lina (2000): Rund um die Synagoge in Norden. Die Geschichte der Synagogengemeinde seit 1866, Aurich, S. 339

Siehe auch