Karl Wolff
Karl Klonjmos Wolff (* 9. April 1881 in Norden; † Oktober 1944 in Auschwitz)[1][2] war ein Norder Kaufmann und Viehhändler.[3] Er hatte seinen Betrieb am Neuen Weg 25 und organisierte von dort ab 1915 - nach seiner verletzungsbedingten Entlassung aus dem Kriegsdienst - die Viehtransporte nach Norden und sicherte damit die Fleischversorgung in den schweren Zeiten des Kriegs.[3][4] 1916 wurde er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.[5] 1933 starb seine Ehefrau Lea, geb. Weinberg.[6]
Nach der Enteignung durch die Nationalsozialisten ging Wolff nach Castrop-Rauxel, sein Bruder Samuel nach Höxter, während der dritte Bruder - Wolff Wolff - nach Argentinien auswanderte.[7]
Seiner Tochter Hildegard gelang 1939 die Flucht in die USA, wo sie sich in Hilda umbenannte und ihre Lebensgeschichte für ihre Nachkommen verschriftete. Sein Sohn Rudolf war bereits im März 1936, nach einiger Vorbereitung in Landwirtschaft und der hebräischen Sprache, mit der Kinder- und Jugend-Alija nach Palästina emigriert.[6]
1939 kam auch Karl nach Palästina, um einige seiner Rinder zur Kreuzung mit arabischen Rindern zu verkaufen. Rudolfs Flehen, in Palästina zu bleiben, kam Karl nicht nach, da er seine Brüder nicht um den Verkaufserlös zu bringen und sein Aufenthaltstitel befristet war. Bei seiner Rückkehr ins Deutsche Reich wurde Karl dann verhaftet und deportiert.[6] 1944 wurde er im KZ Auschwitz ermordet.[1][6]
Neben Rudolf scheint auch Karls Töchter Marta überlebt zu haben, wie aus dem Bild rechts hervorgeht, indem sie nach England floh. Später emigrierte sie offenbar in die USA, wo sie 1989 in Oakland verstarb.[6]
Rudolf verstarb 2008.[6]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Genealogische Aufzeichnung zu Karl Wolff, abgerufen am 30. April 2022
- ↑ Genealogische Angaben zu Martha Wolff, abgerufen am 28. Oktober 2024
- ↑ 3,0 3,1 Gödeken, Lina (2000): Rund um die Synagoge in Norden. Die Geschichte der Synagogengemeinde seit 1866, Aurich, S. 339
- ↑ Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Norden auf Alemannia Judaica, abgerufen am 30. April 2022
- ↑ Gödeken, Lina (2000): Rund um die Synagoge in Norden. Die Geschichte der Synagogengemeinde seit 1866, Aurich, S. 181
- ↑ 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 6,5 Unbekannter Autor: Wir wohnten neben euch. Norden zur Zeit des Nationalsozialismus (Online-Publikation als .pdf-Dokument)
- ↑ Gödeken, Lina (2000): Rund um die Synagoge in Norden. Die Geschichte der Synagogengemeinde seit 1866, Aurich, S. 353