Peter Friedrich Lubinus (1845)
Peter Friedrich Lubinus (* 1845 in Norden; † 1924 in Bremen) war von 1869 bis 1884 Geschäftsführer der Tabakmanufaktur Steinbömer & Lubinus.
Leben
Lubinus trat 1869, pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum der Firma, als letzter seiner Familie in die Geschäftsführung ein.[1] Die Geschicke des Unternehmens lagen fortan bis 1917 in den Händen der Familie Steinbömer, bis sie dann an Onno Behrends überging.
Peter Friedrich hatte maßgeblichen Einfluss am Erfolg der Firma, bei der Weltausstellung 1873 in Wien erreichten die Produkte von "Steinbömer & Lubinus" hohe Anerkennung. Jedoch griff nach einiger Zeit die allgemeine Wirtschaftsrezession auch auf Ostfriesland über. Hinzu kamen möglicherweise unternehmerische Fehlentscheidungen. "Steinbömer & Lubinus" musste 1883 Konkurs anmelden, der nur dadurch abgemildert wurde, dass Jan ten Doornkaat Koolman das Unternehmen vorübergehend aufkaufte und zu äußerst günstigen Bedingungen an Arend Wilhelm Steinbömer zurückverkaufte. Das Haus Lubinus am Neuen Weg wurde an Doornkaats Schwiegersohn, den Amtsrichter Jan Klinkenborg, weiter verkauft. 1884 schied Peter Friedrich als Mitinhaber der Firma aus und wurde in Bremen Direktor einer deutsch-amerikanischen Petroleumgesellschaft.[1]
Mit seinem Wegzug nach Bremen endet die Geschichte der Pastoren- und Fabrikantenfamilie Lubinus. Sie war in neun Generationen in Ostfriesland ansässig und ist genealogisch lückenlos erforscht. Familiärer Höhepunkt war zweifellos der Zeitabschnitt in Norden als Tabakfabrikanten und -kaufleute. Die einzigen Nachkommen leben heute in Kolumbien, wohin es Gustav Lubinus in den 1920er Jahren als Überseekaufmann zog und wo er es zu Ansehen und Wohlstand brachte. Andere Träger des Namens Lubinus in und außerhalb Ostfrieslands sind nicht mit dieser Familie verwandt.[1]