Norderfehn
Norderfehn ist der ehemalige und ursprüngliche Name des heutigen Berumerfehn in der Gemeinde Großheide. Der Ort wurde 1794 von der Norder Fehngesellschaft, einem Zusammenschluss von Kaufleuten aus Norden und Hage, gegründet. Unternehmensziel war es, die Versorgung der Stadt mit Torf, dem seinerzeit bevorzugten Brennmaterial sicherzustellen. Bis dahin war Norden weitestgehend auf kostenintensive und umständliche Importe aus den Niederlanden und dem Saterland angewiesen. Kohle war zu dieser Zeit noch kaum erschwinglich und noch umständlicher zu beschaffen.
Norderfehn befand sich inmitten eines weitflächigen Hochmoorgebietes, das sich ungefähr von Aurich nach Hage erstreckte. Viele Ortsnamen wie Moordorf, Westermoordorf und Moorhusen erinnern heute noch daran. Im Laufe der Jahre setzte sich der Name Berumerfehn durch, als der Ort vom Amt Norden an das Amt Berum fiel.
Während der Norderfehnkanal noch hauptsächlich von Arbeitern aus dem Oldenburger Raum angelegt wurde, wurden die Entwässerungsgräben und Kanäle (Wieken) von den Kolonisten selbst angelegt. Diese erbauten hier im Jahr 1895 auch eine Kirche und forsteten einen Wald auf. Zur Versorgung war ihnen die Jagd und der Fischfang gestattet. Die Abbaurechte des Torfes an sich wurden durch einen Erbpachtvertrag mit dem preußischen König geregelt.