Manninga

Aus Norder Stadtgeschichte
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{{Familie |Ersterwähnung |13. Jahrhundert |- |Einflussbereich |Norden (Altstadt) |- |Stammsitz |Westeel |} Die Manninga waren eine bedeutende ostfriesische Häuptlingsfamilie. Im Verlauf des 15. und 16. Jahrhunderts entwickelten sich die Manninga im Gefolge der mit ihnen verwandtschaftlich verbunden späteren ostfriesischen Grafen- bzw. Fürstenfamilie Cirksena zu den angesehensten Adelsgeschlechtern des Landes. Durch ihre geschickte Heiratspolitik hatten sie auch Verbindung zum Adel in den benachbarten Regionen, das heißt dem Groningerland, dem Emsland und der Grafschaft Bentheim.[1]

Nach den Manninga ist die Manningastraße in Westgaste benannt. Das Grabmal eines ihrer bedeutendsten Vertreter, Unico Manninga, befindet sich in der Ludgerikirche. Neben Schloss Lütetsburg, gelten die Manninga auch als Erbauer der Höfe Großlanghaus und Kleinlanghaus in Westermarsch I.

Geschichte

Das Wappen der Gemeinde Lütetsburg entspricht weitestgehend dem Wappen der Manninga.

Die Ursprünge der Familie sind weitestgehend unklar, entstammt jedoch möglicherweise einer Nebenlinie der Beninga, die vor allem in der Krummhörn und in Dornum zu großem Einfluss gelangten.

Die Manninga errichteten ihren Sitz auf der Manningaburg in Pewsum und eine Zweigniederlassung in Westeel. Diese musste sie im Jahre 1374 nach großen Landverlusten im Raum der späteren Leybucht durch die Erste Dionysiusflut nach Lütetsburg verlegen, wo Dido Manninga († 1494) eine Nebenlinie, deren letzter männlicher Angehöriger, Unico Manninga, im Jahre 1588 verstarb. Nach seinem Tod erbte seine einzige Tochter Hyma die Burg. Durch ihre Heirat mit dem Reichsfreiherrn Wilhelm zu Inn- und Knyphausen gelangte Lütetsburg im Jahre 1588 in den Besitz der Familie Knyphausen, die bis heute Besitzer von Schloss Lütetsburg mit Park und Wald sind.[2]

Die Pewsumer Linie der Familie baute ihre Stellung unter Didos Bruder Poppo Manninga aus. Er erwarb die Herrschaft über den Nachbarort Woquard. Später schenkten die Cirksena dem Pewsumer Zweig auch die Herrlichkeit Jennelt. All diese Besitztümer musste der hochverschuldete Hoyko Manninga verkaufen, der 1568 als letzter männlicher Vertreter der Pewsumer Linie verstarb.[1]

Eine dritte Linie der Manninga geht auf den Lütetsburger Zweig zurück, deren Begründer Hayo Manninga, ein Bruder von Unico Manninga war. Er kam durch Heirat in den Besitz einer Häuptlingsburg bei Groningen. Er nahm an der niederländischen Revolution gegen Philipp II. von Spanien teil. Als die Spanier die Nordostniederlande 1580 zurückeroberten, ging er nach Ostfriesland, wo er wahrscheinlich das Großlanghaus in der Westermarsch bezog. Nach der Eroberung durch Moritz von Oranien wurde Groningen zusammen mit den umliegenden Gebieten im Jahre 1594 ein Teil der Republik der Vereinigten Niederlande. Hayo kehrte noch im gleichen Jahr wieder auf seine alten Besitztümer in den Ommelanden zurück. Das Geschlecht starb hier am Ende des 17. Jahrhunderts mangels Nachkommen aus.[1]

Wappen

Das Wappen der Manninga zeigte ursprünglich einen silbernen, rotbezungten und -bewehrten, Löwen in einem grün-schwarz gespaltenen Schild. Ihr Helmzeichen zeigte einen goldenen Pelikan mit Jungen im Nest und sieben (vier nach rechts und drei nach links) von Grün und Schwarz geteilten, spitzen, abfliegenden Fähnchen an goldenen Stangen. Die Helmdecke war schwarz und silber.

Das Wappen der Manninga findet sich - in stilisierter bzw. veränderter Form - noch heute unter anderem im Gemeindewappen von Lütetsburg, Pewsum und Hage.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Feenstra, Hidde (2001): Manninga. In: Biographisches Lexikon für Ostfriesland, Aurich, S. 278–280
  2. Canzler, Gerhard (1988): Die Knyphausens seit 400 Jahren auf dem Schloss Lütetsburg. In: Ostfriesischer Kurier vom 4. Juni 1988

Siehe auch