Karl Lingens

Aus Norder Stadtgeschichte
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Karl Lingens (* 20. März 1910 in Hüls; † unbekannt) war ein aus Hüls bei Krefeld stammender Drogist, der über viele Jahre die Drogerie Niess am Neuen Weg 9 betrieb.

Leben

Lingens wollte ursprünglich Apotheker werden, doch da man in diesem Beruf seinerzeit nicht viel Geld verdienen konnte, riet ihm sein Vater eindringlich davon ab. Ein Bekannter seines Vaters nahm ihn daraufhin in die Lehre zum Drogisten, die er von 1926 bis 1929 absolvierte. Nach der Lehre war Lingens kurzzeitig arbeitlos, ehe er in Uerdingen bei Krefeld und anschließend in Viersen arbeitete. Hier wurde er 1933 wegen schlechter Wirtschaftslage des Betriebs entlassen.[1]

Durch ein Zeitungsinserat wurde er auf eine Stelle in Woldenberg in der Neumark (heute Polen) aufmerksam, die er am 1. Juli 1934 antrat. Die Arbeitsbedingungen dort waren jedoch derart schlecht, dass er sich zur Kündigung entschloss, obwohl die Arbeitslosenzahlen damals eklatant hoch waren. Auch nachfolgende Stellen in Wittenberge, Magdeburg und Krefeld kündigte er. Seine 1938 angetretene Stelle in Düsseldorf musste er dann aufgeben, als er mit Beginn des Zweiten Weltkriegs zur Wehrmacht eingezogen wurde. Er wurde erst bei Kriegsende entlassen.[1]

Nach dem Krieg baute er sich eine neue Existenz auf und gründete eine Drogerie in Nieukerk (Kerken, Nordrhein-Westfalen) und Norden (Neuer Weg 9).[1][2] Da die Zeiten für Drogerien jedoch weiter schwer waren, konnte er diese nicht halten und wurde freier Handelsvertreter, später dann Großhändler für Werbeartikel. Mit 75 Jahren ging er schließlich in den Ruhestand und verbrachte seine letzten Lebensjahre in Kevelaer am Niederrhein.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Universität Bonn (1993): KulTour. Mitteilungsblatt des Volkskundlichen Seminars der Universität Bonn, S. 63ff.
  2. Werbeinserat im Ostfriesischen Kurier von 1959

Siehe auch