Justus Friedrich Steinbömer (1838)
Justus Friedrich Steinbömer (* 1838 in Norden; † 1916 ebenda) war von 1875 bis etwa 1900 sowie von 1904 bis zu seinem Tod Geschäftsführer der Rauchtabakfabrik Steinbömer & Lubinus. Seinen Namen erhielt er nach einer alten Familientradition, wonach jeder erstgeborene Sohn diesen Namen trägt.
Sein Sohn, der ebenfalls Arend Wilhelm hieß, war seit 1889 als Prokurist in der Firma tätig und sollte nach dem Ausscheiden des Vaters das Unternehmen weiterführen. Auf der Ostfriesischen Ausstellung für Landwirtschaft und Gewerbe im Jahre 1894 erhielten Steinbömers für ihre Rauch- und Kautabakprodukte die Goldmedaille zuerkannt. Während dieser Zeit verarbeitete das Unternehmen auch Tabak aus den deutschen Kolonien. Als Arend Wilhelm, mittlerweile Geschäftsführer, 1904 völlig unerwartet starb, musste sein Vater, der sich bereits aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen hatte, mit seinen 66 Jahren erneut die Firmenleitung übernehmen. Dazu war er jedoch zu unbeweglich und nicht mehr genügend vertraut mit zeitgemäßer Unternehmensführung, die z.B. Produktwerbung und Maschineneinsatz erforderte. Die Fabrik veraltete, die Umsätze gingen zusehends zurück.[1]
Als er 1916 starb, war niemand mehr aus der Familie da, der die Firma aus der Krise hätte herausholen und weiterführen können. Der sich immer weiter verschärfende Erste Weltkrieg erschwerte die Situation zusätzlich. Sein Enkel und Hoffnungsträger, der auch Justus Friedrich hieß, war als Kriegsfreiwilliger in Belgien gefallen. Damit war in Norden nach sechs Generationen die Familie Steinbömer im Mannesstamm erloschen. Die Firma ging 1917 in den Besitz des Kaufmanns und Teefabrikanten Onno Behrends über, der sie aus dem Nachlass erwarb.[1]