Holzhackschnitzelwerk (Lehmweg)

Aus Norder Stadtgeschichte
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Holzhackschnitzelwerk

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Basisdaten
Entstehungszeit 2003
Erbauer Wirtschaftsbetriebe der Stadt Norden
Bauweise Kraftwerk
Erhaltungszustand erhalten
Genaue Lage Lehmweg 66

26506 Norden

Das Holzhackschnitzelwerk am Lehmweg war eines von zwei gleichartigen Kraftwerke in Norden. Es befand sich in einem neu errichten Gebäude am Lehmweg und wurde von 2003 bis 2018 betrieben.

Geschichte

Am April 1999 nahmen die Stadtwerke Norden erstmals ein Holzhackschnitzelwerk in Betrieb. Von hier aus wurde ökologisch sinnvoll aus Holzhackschnitzeln, einem Abfallprodukt der Holzindustrie, Wärme durch Erhitzen von Wasser produziert. Die Wärme wurde vor allem in die nördlichen Stadtteile geliefert.

Ende Dezember 2018 stellten sie den Betrieb des Fernwärmenetzes jedoch ein, da sich der weitere Betrieb wirtschaftlich nicht mehr lohnte.[1]

Betriebsweise

Ökologisch sinnvoll wurde Fernwärme aus unbehandelten Holzhackschnitzeln für die nördlichen Stadtteile produziert. Je nach Wärmebedarf lieferten Containerfahrzeuge Holzhackschnitzel an, die aus Durchforstungsholz oder Sägerestholz geschreddert werden. Von im Boden eingelassenen Anlieferungsbunkern wurde die Biomasse über Schnecken- und Kettenförderer zum Speichersilo transportiert.

Bei vollständigem Befüllen reichte die hier eingelagerte Menge im Volllastbetrieb für acht kalte Wintertage. Sammel- und Transportschnecken befüllten die Heizkessel computergesteuert mit dem Öko-Brennstoff aus dem Vorratssilo. Auf dem Vorschubrost verbrannte das Holz bei etwa 700° C und erwärmte Wasser, durch das die Fernwärme geleitet wurde, auf bis zu 90° C. Die Rostasche fiel nach dem Ausglühen auf die Transportschnecke und wurde zu den Aschecontainern befördert.

Bevor das Rauchgas über den großen Industrieschornstein abgeführt wurde, zirkulierte es im Heizkessel so lange, bis es optimal verbrannt war. In einem zweistufigen Abgasreinigungssystem werden die Rauchgase aufwendig gefiltert. Im Ersten, dem Multi-Zyklonfilter, wurden dem Abgasstrom durch Verwirbelung (Zentrifugalkräfte) die gröberen Schwebstoffe entzogen. Die Feinststäube wurden im nachgeschalteten Elektrofilter durch ein elektrostatisches Feld aufgeladen und durch Abscheideplatten angezogen.

Für den Ausgleich des Wärmebedarfes an Übergangs- und Spitzenzeiten sorgten drei Gaskessel mit einer thermischen Gesamtleistung von 3.800 kW. Durch diese Techniken wurden die Anforderungen aus dem Bundesimmissionsschutzgesetz voll erfüllt. Gewinner dieses Konzeptes war vor allem die Umwelt, denn so fand ein nachwachsender Rohstoff Verwendung und bei der Verbrennung entstand für die Umwelt kein zusätzlich belastendes Kohlendioxid.

Einzelnachweise

Quellenverzeichnis

  • Stadtwerke Norden: Das Holzhackschnitzel-Heizwerk im "Doornkaat"-Gebäude (Broschüre) (Link)</ref>

Siehe auch