Am Markt 40

Aus Norder Stadtgeschichte
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Am Markt 40

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Basisdaten
Entstehungszeit unbekannt
Erbauer unbekannt
Bauweise Ziegelsteinbau
Erhaltungszustand 1974 abgebrochen
Genaue Lage Am Markt 40

26506 Norden

Das Gebäude Am Markt 40 existiert nicht mehr.[1] Es musste dem Bau von Parkplätzen für das benachbarte Bauamt weichen.

Geschichte

Bis Anfang des 19. Jahrhunderts befand sich hier ein Bummert. Später wurde hier ein Einzelhaus errichtet, welches dann nach 1974 von der Stadt abgebrochen wurde, um Parkplätze für das - ebenfalls zu dieser Zeit erworbene - Pumphaus (Bauamt) zu schaffen.[2] Nach nach alter Adressierung trugen die beiden Haushälften des Bummerts die Nummern 559 und 560. Die 559 lag südlich, die 560 nördlich.

ehem. Nr. 559

Die Haushälfte wurde 1751 von dem Kommandanten der Bürgerkompanie, Henrich Janshen Cramer, und dessen Ehefrau Aeltje von der Felden für 400 Gulden von Weberlings Erben erworben. Am 6. Juli 1761 wurde der deutsche Kantor Ihno Reershemius neuer Besitzer. Ihm folgte eine Witwe gleichen Nachnamens nach, die das Haus am 14. September 1807 für 1.650 Gulden erwarb.[2] Unklar ist, in welcher Beziehung sie mit Kantor Reershemius stand, denn eine Ehe lässt die Zahlung widersprüchlich erscheinen.

Am 17. Dezember 1810 erwarben die Geschwister Ernst und C.C. Heun die Haushälfte.[2] Ab dem 31. Oktober 1826 war Friedrich E. Heun im Grundbuch als Eigentümer eingetragen.[2][3] Ab 1847 gehörte die Haushälfte Johann Carstens, ab 1860 Eduard Dippel und spätestens ab 1898 Peter Simmering.[3] Da die letzten drei genannten Personen alle Eigentümer des Weinhauses waren, liegt nahe, dass die Haushälfte stets mit dem Verkauf des Weinhauses mit verkauft wurde.

Ab 1898 wohnte hier der Arzt Dr. Köppen, 1926 Kaufmann Fritz ter Hell, 1950/1951 Uhrmacher Fritz Theisgen und spätestens seit 1974 war die Stadt Eigentümer des Hauses, die es sodann zur Schaffung von Parkplätzen für das benachbarte Bauamt abbrechen ließ.[3]

Vor dem Haus befand sich ursprünglich eine Wanderplatz (Wanderung). Aus dem Vorhaus, in dem sich eine Bettstelle befand, kam man nach rechts in die Stube. Diese war mit einem Kamin sowie einer weiteren Bettstelle ausgerüstet. In der Küche stand ein Feuerherd und ein kleiner eingemauerter Schrank. Aus der Küche konnte man einmal in den Keller steigen und dann auch durch ein Portal durch einen Gang zum Abtritt (Toilette) gelangen.[2]

Auf einer Treppe, unter der ein Sandkasten stand, kam man auf die große Oberkammer und dann weiter auf den Boden. Das Dach war über dem vorderen Boden mit eichenem Speer und im hinteren Bereich mit grünem oder grauen Speer versehen. Die Dachpfannen lagen in Kalk. Unter dem Vorhaus dieses Hauses hatte der Nachbar (Nr. 560) Simon Eggen Siebens Fischer einen Keller.[2]

ehem. Nr. 560

Fischer Simon Eggen Siebens Fischer erbte diese Haushälfte zu einem Teil und erwarb sie zum anderen Teil. Der Wert der Immobilie betrug 450 (im Jahre 1751). Nach seinem Tode erbten seine vier Kinder den Besitz. Für 800 Gulden wurde die Haushälfte dann am 19. Januar 1769 von Johann Friedrich Sterndorff und M. C. Speulda erworben.[3]

Durch Näherkauf (Vorkaufsrecht) trat Kantor Ihno Reershemius in den Vertrag ein. Am 26. Januar 1779 verkaufte der Kantor die Haushälfte dem Chirurgen Diedrich von Halem und Catarina Magdalena Otten für 600 Gulden. Gemäß seines Testaments vom 6. Januar 1784 und des Testaments Ottens vom 17. Januar 1792 wurden der Chirurg Weiher und dessen Ehefrau Geesche Catarina Magdalena von Halem neue Besitzer und im Grundbuch am 29. März 1794 eingetragen.[3]

Am 13. Oktober 1808 veräußerte Anna Catharina Magdalena von Halem unter Assistenz ihres Ehemannes, dem Chirurg Schoenagel, die Haushälfte, die sie von ihren Eltern geerbt hatte. Käufer war der Ratskanzler (Rats-Canzelist) Foldrich Siebens Adena, der dafür 500 Reichstaler aufbringen musste. Am 8. September 1809 wurde das Haus sodann von Johann Heyen Meyer für 1.340 Gulden in Gold ersteigert.[3]

Einzelnachweise

  1. Preußische Grundkarte von ca. 1895 (Erste Landesaufnahme)
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Schreiber, Gretje (1992): Der Norder Marktplatz und seine Geschichte bis heute, Aurich, S. 110
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 Schreiber, Gretje (1992): Der Norder Marktplatz und seine Geschichte bis heute, Aurich, S. 111

Siehe auch