Friedrich Rademacher
Friedrich Rademacher war von 1933 bis 1946 Lehrer an der Osterlooger Schule.[1]
Am 25. August 1939 wurde er zum Zoll- und Grenzdienst verpflichtet, sodass der Unterricht von Lehrer Schröter von der Ostermarscher Schule fortgeführt werden muss. Ab dem 3. Oktober des Jahres werden zunächst 40, später 10 Soldaten der Flakbatterie beim Sender Osterloog in der Schule einquartiert. Der Schulunterricht muss daraufhin in der Ostermarscher Schule stattfinden. Am 1. Januar 1940 werden die Soldaten aus der Schule ausquartiert und Lehrer Rademacher kehrt in den Schuldienst zurück, doch bereits eine Woche später fällt der Unterricht wegen Kohlemangels wieder aus, da die Schule dadurch nicht beheizt werden kann. Erst zu Ostern 1940 kann der Unterricht wieder beginnen, doch viele Kinder müssen erneut, wie bereits während des Ersten Weltkriegs, bei der Ernte aushelfen.[2]
Am 21. April 1944 wird Lehrer Rademacher erneut eingezogen, diesmal als Luftwaffenhelfer, wie auch der Rest der verbliebenen Männer aus der Lintelermarsch und der Ostermarsch. Durch die vermehrten Luftangriffe US-amerikanischer Bomber fällt der Unterricht ohnehin häufig aus, sodass die Kinder - wenn überhaupt - nur zum Aufgaben abholen in die Schule kommen. Außerhalb des Unterrichts muss der Lehrer seinen Dienst an der Flak leisten. Ab Oktober 1944 werden rund 30 Mann aus Varel und später erneut 30 Mann aus Bremen-Vegesack in der Schule einquartiert, die in der Umgebung Schützengräben und Ein-Mann-Schutzlöcher graben sowie weitere Schanzarbeiten verrichten.[2]
Anfang April 1945 wird die Schule wegen der andauernden Luftangriffe schließlich unterbrochen und erst am 20. August des Jahres wieder aufgenommen. Zuvor fand eine gründliche Entnazifierung des gesamten Lehrmaterials statt, sodass es zunächst zu einem Mangel an Lehrmaterialien kommt, dem erst im Oktober des Jahres durch Ausgabe neuer Schulbücher begegnet wird. Wegen Mangels an Brennmaterial kommt der Unterricht im Winter 1945/1946 erneut zum Erliegen. Im letztgenannten Jahr endet auch die Amtszeit von Rademacher, der nachfolgend von Friedrich Meyer beerbt wird.[3]