Edzard II. Cirksena

Aus Norder Stadtgeschichte
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Edzard II. Cirksena

Edzard II. (* 24. Juni 1532 in Greetsiel, † 1. März 1599 in Aurich) aus dem Hause Cirksena war von 1561 bis 1599 der Graf von Ostfriesland. Weite Teile seiner Herrschaft waren geprägt durch Konflikte mit seinem eigentlich gemeinsam regierenden Bruder Johann II. Cirksena.

Leben

Edzard II. wurde als ältester Sohn von Enno II. Cirksena und Anna von Oldenburg geboren. Enno verstarb 1540, Edzard II. war da gerade 8 Jahre alt. Seine Mutter übernahm daraufhin ab 1542 die vormundschaftliche Regentschaft für ihre noch unmündigen Kinder. Untersützt wurde sie dabei vor allem von ihrem Bruder Christoph von Oldenburg.

1558 schaffte sie die erst unter ihrem Schwiegervater Edzard I. eingeführte Primogenitur (Erstgeborenen-Nachfolgeordnung) ab, um den Einfluss des schwedischen Königshauses einzudämmen, in das Edzard einheiraten wollte. Am 1. Oktober 1559 heiratete Edzard in Stockholm Katharina Wasa, die Tochter des schwedischen Königs Gustav I. Edzard war der einzige ostfriesische Herrscher, der jemals eine Königstochter ehelichte. Das schwedische Königshaus wollte sich durch diese Verbindung Einfluss an der Nordseeküste sichern, was Gräfin Anna durch die Abschaffung der Primogenitur zu verhindern wusste. Vergeblich hoffte Edzard II., 1576 schwedischer Reichsadmiral zu werden.

Aufgrund der Abschaffung der Primogenitur mussten Edzard II. und seine beiden Brüder ab 1561 gemeinsam regieren. Nach dem Tod des dritten Sohnes Christoph, verblieben noch Edzard II. und Johann II. Cirksena, die besonders aufgrund unterschiedlicher konfessioneller Ausrichtung eine starke Feindschaft teilten. Der Machtkampf zwischen den beiden lähmte ihre Herrschaft immens.

Nach dem Tode Johanns 1591 war Edzard II. letztlich Alleinherrscher über die Grafschaft Ostfriesland, seine Autorität hatte aber durch die ständigen Auseinandersetzungen stark gelitten. Auf Betreiben der Stände ließ Edzard II. 1593 das Hofgericht in Aurich gründen.

1595 kam es schließlich zur Emder Revolution, in der die Cirksena aus dem calvinistischen Emden vertrieben wurden und Edzard auf Druck der niederländischen Generalstaaten am 5. Juli 1595 dem Vertrag von Delfzijl zustimmen musste, welcher ihm einen Großteil seiner gräflichen Macht raubte.

Ferner fällt in Edzards Herrschaft auch der durch seinen Vater verursachte endgültige Verlust des Jeverlandes für die ostfriesischen Grafen: Maria von Jever vererbte das Land nach ihrem Tod an die Grafen von Oldenburg. Sie bestimmte durch ihr Testament vom 22. April 1573 Graf Johann XVI. von Oldenburg zu ihrem Erben. Das war die letzte demonstrativ wirkungsvolle Maßnahme gegen das ostfriesische Grafenhaus.

Nach seinem Tode wurde ihm das Begräbnis in der von seiner Mutter angelegten Grablege der Cisksena in der Großen Kirche in Emden verweigert, da er Lutheraner war. Seine Familie ließ Edzard II. am 13. Mai 1599 als ersten Cirksena in der Lambertikirche in Aurich bestatten, welche dann bis zum Aussterben des Geschlechts im Jahre 1744 die Familiengruft beherbergte.

Quellenverzeichnis

  • Tielke, Martin (1997): Biographisches Lexikon für Ostfriesland, Aurich