Carl Stegmann (1852)
Dr. Carl Friedrich Ludwig Anton Stegmann (* 31. Dezember 1852 in Grohnde; † 7. Dezember 1929 in Norden) war von 1901 bis 1920 Rektor des Ulrichsgymnasiums.[1]
Leben
Carl Friedrich Ludwig Anton Stegmann wuchs bei Adoptiveltern auf, dem evangelisch-reformierten Pastor Ludwig Stegmann († 1886) und seiner Frau Auguste geb. Lauenstein. Sein Vater war Pastor der reformierten Gemeinde in Lehe, Spanbeck und Eddigehausen (ab 1862).
Carl Stegmann erhielt zunächst Privatunterricht von seinem Adoptivvater und besuchte ab Ostern 1867 die Sekunda des Göttinger Gymnasiums. Nach der Reifeprüfung am 22. März 1871 studierte er ab dem Sommersemester 1871 Klassische Philologie an der Universität Göttingen. Zu seinen akademischen Lehrern zählten die Philologen Hermann Sauppe, Curt Wachsmuth, Ernst von Leutsch, der Historiker Otto Hirschfeld und der Germanist Wilhelm Konrad Hermann Müller, dessen Deutscher Societät Stegmann über mehrere Semester angehörte. Am 16. Januar 1875 bestand Stegmann das Staatsexamen für das höhere Lehramt mit Auszeichnung und erwarb die Lehrberechtigung in den Fächern Latein, Griechisch und Deutsch für alle Klassen sowie in Geschichte und Geografie in den mittleren und unteren Klassen. Kurz darauf wurde er in absentia an der Universität Jena bei Moriz Schmidt zum Dr. phil. promoviert. In seiner Dissertation behandelte er die Überlieferungsgeschichte von Ciceros Orator.
Nach dem Studium leistete Stegmann in Jena als Einjährig-Freiwilliger seinen Militärdienst ab. Den Vorbereitungsdienst absolvierte er am Großherzoglichen Gymnasium in Oldenburg (1876/1877) und am Gymnasium Andreanum in Hildesheim (1877/1878). Zum 1. April 1878 ging Stegmann als ordentlicher Lehrer an das städtische Progymnasium zu Geestemünde, wo er am 9. Juli 1888 zum Oberlehrer ernannt wurde.
Zum 1. August 1892 wurde Stegmann an das Norder Ulrichsgymnasium versetzt, wo er bis zu seiner Pensionierung fast 30 Jahre lehrte. Zum 5. Juni 1893 erhielt er den Titel Gymnasialprofessor. Zum 1. November 1901 wurde er zum Rektor der Schule ernannt. Von 1904 bis 1918 war er zusätzlich Mitglied des Kirchenrats und der Gesangbuchkommission der Reformierten Kirche Ostfrieslands. Am 17. Oktober 1911 wurde ihm der Rote Adlerorden vierter Klasse verliehen, am 17. Dezember 1916 wurde er zum Geheimen Studienrat ernannt, am 17. April 1918 erhielt er das Verdienstkreuz für Kriegshilfe. Zum 1. Oktober 1920 trat Stegmann in den Ruhestand. Seinen Wohnsitz hatte er (um 1898) in der Kleine Hinterlohne, laut Adressbuch von 1926 wohnte er dann Am Markt 58.[2][3]
Ein Sohn Carl Stegmanns war der Kaufmann und Reeder Carl Stegmann. Bis heute ist der Name Stegmann vor allem mit der Reederei Frisia verbunden.
Quellenverzeichnis
- Biographie des Carl Stegmann bei der Universität Hamburg, abgerufen am 19. April 2021