Drogerie HEP

Aus Norder Stadtgeschichte
(Weitergeleitet von Berend Hibben Stavesand)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Drogerie HEP

Die Karte wird geladen …
Basisdaten
Entstehungszeit um 1850
Erbauer Eheleute Beekmann
Bauweise (teilweise) verputzter Ziegelsteinbau
Erhaltungszustand erhalten
Genaue Lage Osterstraße 19

26506 Norden

Die Drogerie HEP war eine an der Osterstraße 19 ansässige Drogerie. Die Abkürzung HEP steht für Hugo Ernst Püschel

Geschichte

Ursprünglich befanden sich auf dem Grundstück an der Osterstraße 19 zwei Häuser, von denen bekannt ist, dass eins von ihnen bereits vor 1790 existierte und das zweite erst zu jener Zeit erbaut wurde. Als das ältere der beiden Häuser in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu baufällig wurde, ließ der Eigentümer Lübbo F. Beekmann beide Häuser abreißen und durch einen einzigen großen Neubau ersetzen. Seitdem besteht auf diesem Grundstück nur noch ein Haus.

Die Bewohner des älteren Hauses lassen sich seit 1719 nachweisen, als dort der wohlhabende mennonitische Kaufmann Claas Volckers wohnte. Am 20. August 1735 wurde das Haus von dem Ratsverwandten (altes Wort für Ratsherr) Stavesand erworben. Nach seinem Tode im Jahre 1766 ging das Haus an seinen Sohn Berend Hibben Stavesand. Nachdem auch dieser im Jahre 1783 verstarb, erbte seine Witwe Judith Stavesand, geborene Garmers den Besitz. Noch zu Lebzeiten Berend Stavesands entstand das bereits zu Beginn erwähnte, zweite Gebäude. 1798 erbten die Kinder der Eheleute Stavesand den gesamten Besitz.

Die Erben veräußerten beide Häuser offenbar wenige Zeit später, denn spätestens ab 1810 wohnte der Krämer Johan Wilhelm Sauermilch in dem älteren Haus, in dem neueren ein Mann namens Willem Eilers Fiemann. 1848 erwarb der eingangs erwähnte Lübbo F. Beekmann das neuere der beiden Häuser. Das ältere Haus erwarben im selben Jahr der Tabakfabrikant Justus Friedrich Steinbömer und sein Sohn Arend Wilhelm Steinbömer.

Ab 1868 gehörte auch das zweite das Gebäude Lübbo F. Beekmann und nach dessen Tod seiner Witwe Aline Beekmann, die hier noch bis mindestens 1898 wohnhaft war. Zu Zeiten der Eheleute Beekmanns wurden beide baufälligen Häuser in der Zeit um 1850 abgerissen und durch einen einzigen Neubau ersetzt.

Nach dem Tod Aline Beekmanns lebten mehrere Personen im Haus. Im Adressbuch von 1926 finden sich sechs Namen, darunter der bereits erwähnte Delikatesswarenhändler Johann Schwardt von der Osterstraße 10. Um 1950 gehörte das Haus Hermann Rühaak, der hier jedoch nicht wohnte, sondern an der Dammstraße 4. Als Bewohner des Hauses wurden insgesamt sieben Personen geführt, darunter mehrere Handwerker sowie der Drogist Hugo Püschel.

Tatsächlich war Hugo Püschel wohl schon seit 1926 mit seiner Drogerie HEP an der Osterstraße 19 ansässig. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Ingeborg, die ebenfalls ausgebildete Drogistin war, stand er bis ins hohe Alter Tag für Tag in seinem Laden. Diese Besonderheit griff der Ostfriesische Kurier im Jahre 1963 mit einem kleinen Bericht auf. Noch 1966 wird die Drogerie im Adressbuch der Stadt Norden aufgeführt.[1] Die Einwohnerzahl des Hauses war in jener Zeit deutlich auf 11 Personen angewachsen, unter ihnen war auch das Ehepaar Püschel selbst. Das Haus gehörte indes Johanne Rühaak von der Westerstraße 23.

Galerie

Literatur

  • Weege, Jans (2023): Historische Häuser an der Oster- und Westerstraße, Norden (unveröffentlicht)

Einzelnachweise

  1. Adressbuch der Stadt Norden von 1966

Siehe auch