Sielstraße 1
Sielstraße 1 | |
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Basisdaten | |
Entstehungszeit | unbekannt |
Erbauer | unbekannt |
Bauweise | Ziegelsteinbau |
Erhaltungszustand | erhalten |
Genaue Lage | Sielstraße 1
26506 Norden |
An der Sielstraße 1 befindet sich eingeschossiges, traufständiges Ziegelsteinhaus, welches zu den wenigen Gebäuden gehört, die nicht der sogenannten Altstadtsanierung ab 1968 zum Opfer gefallen sind.
Geschichte
Erstmals wurde das kleine Haus, zu dem auch ein gemeinschaftlich unterhaltener Brunnen im Garten gehörte, am 30. Dezember 1727 in einem Kaufvertrag erwähnt. An diesem wurde es von der Witwe des Cris Rothwalds an Tjarck Jürjens verkauft. Wenig später, am 20. Januar 1772, wird das Haus erneut im Zusammenhang mit einem Verkauf erwähnt. Jürjens verkaufte es an den Juden Arend Marcus. Zu diesem Zeitpunkt erscheint, der Hinweis, dass das Haus adelig frei war, sprich frei von Abgaben war. Ein solches Privileg genossen viele der ältesten Häuser in Norden. Im Falle der Sielstraße 1 scheint es sich jedoch um einen Sonderfall zu handeln. Nach Gretje Schreiber wurden Haus und Grund nie in einer Roßdienstliste als adelig frei ausgewiesen. Auch im Hypothekenbuch wird es nicht als solches angegeben.[1] Möglicherweise handelt es sich daher um eine vorsätzlich oder versehentliche Falschbeurkundung.
Am 16. Februar 1779 wurde Jann Claassen neuer Besitzer des Hauses. Ihm folgte genau ein Jahr später der Chirurg Hinrich Bockelmann und auf diesen dessen Erben. Am 11. März 1800 erstanden Rolf Wibben Seeberg und Gesche Siefkes das Haus, am 12. September 1803 der Ausmiener Isaac Engelbert Fridag. Ab 1803 gehörte das Haus dann der reformierten Gemeinde.[1]
Um 1872 wurden die Geschwister M. A. und J. de Swart genannt, die hier eine Bettzeug- und Kleiderhandlung führte. Noch 1897/1898 war das Haus im Besitz der Familie de Swart, als hier die Händlerin Amalie de Swart sowie die Näherin Jetti de Swart genannt wurden.[1] Vermutlich um 1945 im Zusammenhang mit dem Umzug der Norder Polizei in das neue Domizil Am Markt 10 wurde die Stadt Norden neue Besitzerin des Hauses.[2] Spätestens seit 1950 wohnte hier dann der Polizei-Dienststellenleiter, Polizeioberinspektor Ernst Haasche und nach ihm dessen Witwe.[1] Heute wird das Haus, längst nicht mehr im städtischen Besitz, als privates Wohnhaus genutzt.
Galerie
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Aufnahme vom 13. März 2011.