Alte Backstube

Aus Norder Stadtgeschichte
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Alte Backstube

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Basisdaten
Entstehungszeit 17. Jahrhundert (1194)
Erbauer unbekannt
Bauweise Ziegelsteinbau
Erhaltungszustand erhalten
Genaue Lage Westerstraße 96 (Am Markt 44)

26506 Norden

Die Alte Backstube (auch: Themannsches Haus) an der Westerstraße 96 gehört zu den ältesten noch existenten Gebäuden der westlichen Kernstadt und ist möglicherweise sogar das älteste Gebäude im gesamten Stadtgebiet.

Seit Anfang der 1980er Jahre wird das Gebäude als Gastwirtschaft genutzt. Wegen seiner baugeschichtlichen Bedeutung steht es unter Denkmalschutz.

Geschichte

Das Gebäude wurde im 17. Jahrhundert errichtet, wenngleich die Kellergewölbe wahrscheinlich deutlich älter sind (siehe Beschreibung). Neuere Untersuchungen gehen davon aus, dass das Gebäude im Kern aus dem Jahr 1194 stammt, womit es das mit Abstand älteste noch bestehende Gebäude wäre - noch älter als die Ludgerikirche.

1878 erwarb Heinrich Jacob Themann das Eckhaus und gründete dort eine Bäckerei.[1] Um diese Zeit wurde das Objekt wohl in nördliche Richtung (Am Markt 44) erweitert. 1912 übernahm sein Sohn Emil Themann mit seiner Ehefrau den elterlichen Betrieb und führte ihn mit einigen Unterbrechungen bis in das Jahr 1962 fort. Zu Beginn der 1980er Jahre wurde das Gebäude zu einer Gastwirtschaft umgebaut, wobei großer Wert auf den Erhalt des kulturgeschichtlich wertvollen Charme des altehrwürdigen Baus zu legen.[1] Im Laufe der Jahre hat die Gastwirtschaft zahlreiche Besitzer gehabt und war bereits mehrfach von der Schließung bedroht. Seit Sommer 2014 gehört sie einem Kölner Wirt.

Beschreibung

Der langgestreckte, eingeschossige Bau besteht aus Ziegelsteinen im sogenannten Klosterformat. Der Giebel zur Straße ist vorgesetzt, die Kellerfenster mit Entlastungsbögen originalgetreu erhalten.

Bemerkenswert ist das mit einem massiven Mauerwerk ausgestattete Kellergewölbe im vorderen Teil (in Richtung Westerstraße). Diese weisen deutliche Ähnlichkeiten mit jenen des Alten Rathauses auf. Zeitzeugenberichten zufolge soll sich hier bis mindestens in die Mitte der 1920er Jahre eine Art unterirdischer Gang zwischen beiden Gebäuden gegeben haben.[1]

Trivia

In der Zeit um 1812 hatte das Gebäude die Hausnummer 529.[2]

Früher befanden sich auf dem Grund des anliegenden Parkplatzes sechs sogenannte Fischbänke.[3]

Galerie

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 215
  2. Cremer, Ufke (1938): Die Hausnummern Nordens im Jahre 1812, Norden, S. 2
  3. Schreiber, Gretje (2017): Der Norder Hafen. Geschichte, Schifffahrt und Handel, Aurich, S. 196

Siehe auch