Haus Hasbargen
Haus Hasbargen | |
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Basisdaten | |
Entstehungszeit | 1937 (links) 1970 (rechts) |
Erbauer | Focko Hasbargen |
Bauweise | Ziegelsteinbau u.a. |
Erhaltungszustand | erhalten |
Genaue Lage | Osterstraße 155-156
26506 Norden |
Das Haus Hasbargen besteht aus zwei 1937 und 1970 errichteten Gebäuden an der südlichen Osterstraße. Bekannt ist es (bis) heute vor allem als Sitz der Buchhandlung Focko Hasbargen.
Geschichte
Der heute zusammengehörende Gebäudekomplex gehörte, wie sich auch noch deutlich an der Architektur erkennen lässt, aus zwei voneinander unabhängigen Gebäuden. Das linke, die Nummer 155, war ursprünglich eine Senf- und Zichorienfabrik im Besitz von C. A. Otten[1] oder C. H. Otten.[2][3][4] Bereits 1846 wurden hier jährlich 400.000 Pfund Zichorienwurzeln verarbeitet. 1919 übernahm Hermann Otten die Fabrik, nachdem sein Vater früh gestorben war.[1]
Das einst stattliche Bürgerhaus kam 1937 in den Besitz von Focko Hasbargen, der es abbrechen und neu errichten ließ.[5] Hasbargen hatte bereits 1904 eine Buch-, Kunst-, Musikalien- und Papierhandlung an der Osterstraße 152 gegründet.[6] Sein Vater Gerhard Hasbargen, ein Optiker, hatte das Haus dort errichtet.[7]
Das rechte Gebäude war früher das Wohnhaus des Müllers Gerhard Müntinga, der in Norden und in Ochtersum (Landkreis Leer) Windmühlen betrieb, unter anderem die Müntinga'sche Mühle am Neuen Weg.[8][9] Es wurde 1970 von Edzards Sohn Edzard erworben und neu aufgebaut.[5]
Die Buchhandlung Focko Hasbargen entwickelte sich schnell zum Hauptanlaufstelle für literarisch Interessierte und war vermutlich auch eine der erste (oder die erste) in Norden oder gar Ostfriesland. Noch im 19. Jahrhundert hatte es keine einzige Buchhandlung in der Region gegeben.[10]
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm sein Sohn Edzard Hasbargen die Buchhandlung bis er diese 1986 an seinen früheren Mitarbeiter Heinz Edzards in Erbpacht übergab.[6] Trotz großer Konkurrenz durch das Internet und neue Medien konnte sich die Buchhandlung Hasbargen (zwischenzeitlich Teil der LeseZeichen-Gruppe) bis heute halten.
Galerie
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Aufnahme von 1940.
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Aufnahme vom 30. März 2003.
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Aufnahme vom 12. September 2021.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Canzler, Gerhard (1998): Beilage Heim und Herd im Ostfriesischen Kurier vom 8. August 1998
- ↑ Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 181
- ↑ Medienzentrum des Landkreises Aurich (Bildarchiv: 0114006.jpg)
- ↑ Schreiber, Gretje (2017): Der Norder Hafen. Geschichte, Schifffahrt und Handel, Aurich, S. 132
- ↑ 5,0 5,1 Brückner, Annemarie / Gerdes, Edo (1984): So war es damals. Bilder aus dem alten Norden, Leer, S. 73
- ↑ 6,0 6,1 Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 181
- ↑ Dorsch, Thomas / Wenz, Martin (2003): Norden / Ostfriesland. Denkmalpflegerische Zielplanung für Osterstraße und Neuen Weg, Hameln, S. 14
- ↑ Geschichte der Ochtersumer Turmmühle, abgerufen am 14. Juni 2021
- ↑ Mühlenbrand-Societät für Ostfriesland und Harlingerland: Nachweisung der bei der Mühlenbrandsocietät versicherten Mühlen und Gebäude, aufgestellt im Oktober 1906
- ↑ Canzler, Gerhard (2002): Doornkaat. Eine Firmenchronik, Norden, S. 138