Schlacht von Nordendi

Aus Norder Stadtgeschichte
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Die Schlacht von Nordendi (auch: Schlacht bei Norditi) war eine Schlacht zwischen einem friesischen Heer unter Erzbischof Rimbert von Bremen-Hamburg und einem Heer dänischer Wikinger im Jahr 884, die den vollständigen Rückzug der Wikinger aus Ostfriesland zur Folge hatte. Die Schlacht steht in einem engen Zusammenhang mit dem Gründungsmythos der Theelacht.

Ursache

In der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts fielen immer wieder Wikinger aus Skandinavien, vorwiegend aus Dänemark an den friesischen Küsten ein, wo sie die Bevölkerung drangsalierten, plünderten und teils ermordeten. Für ihre Raubzüge richteten sie dabei Stützpunkte ein, die sie als Basis und Rückzugsort nutzten. Erzbischof Rimbert von Bremen-Hamburg, der die von seinem Vorgänger Ansgar begonnene Missionierung der Wikinger in Skandinavien erfolglos hatte abbrechen müssen, war von dieser Bedrohung für Kirche und Reich zutiefst besorgt. Er rief deshalb die friesische Bevölkerung zum Widerstand gegen die Eindringlinge auf, den er im Herbst des Jahres 884 persönlich anführte.[1] Um göttlichen Beistand zu erbitten, kniete er sich der Legende nach auf den Warzenstein auf dem Alten Friedhof und betete, Gott mögen den Ostfriesen im Kampf gegen die Heiden aus dem Norden beistehen. Die Knie Rembertis sollen dadurch eine tiefe Kuhle in den Stein gedrückt haben, in welchem sich nach Regenfällen das Wasser sammelt. Diesem Wasser wird auch heute noch heilende Kräfte bei Warzen zugeschrieben.[2]

Verlauf

Im Verlauf der folgenden Schlacht gelang es dem friesischen Heer, die Wikinger in die Hilgenrieder Bucht (Gemeinde Hagermarsch) zurückzudrängen, wo viele von der einsetzenden Flut überrascht wurden und auf der Flucht ertranken. Nach Adam von Bremen, dem in seiner Kirchengeschichte die Verherrlichung Rimberts ein wichtiges Anliegen war, trug dieser durch seine Worte und Gebete erheblich zu deren glücklichen Ausgang bei, während die lokale Tradition eher den Mut und die Freiheitsliebe der Friesen betont. Nach Adam von Bremen sollen in der Schlacht 10.377 Wikinger getötet und große Schätze von den Friesen erbeutet worden sein, jedoch müssen diese Angaben als weit übertrieben betrachtet werden.[1]

Die befreiten Ländereien und erbeuteten Schätze sollen anschließend als Gemeinschaftseigentum verwaltet worden sein.[1] Die Schlacht von Nordendi bildet dadurch den Gründungsmythos der Theelacht.[1][2]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Freese, Fritz (1976): Lewer doot as Slav. Die Saga der Normannenschlacht im Jahr 884 in der Hilgenrieder Bucht bei Norden, Norden
  2. 2,0 2,1 Geschichte der Theelacht zu Norden, abgerufen am 19. November 2020.

Siehe auch