Tamara
Tamara ist der Name eines 1968 erschienen Spielfilms, der auf dem Roman Kein Schnaps für Tamara von Hansjörg Martin beruht. Er hat eine Dauer von 95 Minuten und wurde vom Regisseur Hansjürgen Pohland verfilmt.
Die Dreharbeiten zu Tamara begannen am 3. Juni und endeten am 11. Juli 1967. Gedreht wurde in Norden und Umgebung, Norddeich und auf der Insel Norderney. Am 25. Januar 1968 lief der Film in den bundesdeutschen Kinos (Premiere in Oldenburg) an.
Handlung[1]
Der junge Werbeexperte Hans Obuch fährt mit dem Zug von der Stadt Norden nach Hamburg und findet in einem Abteil eine tote junge Frau auf. Das Mädchen, von dem sich später herausstellen wird, dass sie an einer Vergiftung starb, hieß Tamara und kam ganz offensichtlich durch Gewalteinwirkung ums Leben. Ob Selbstmord oder Mord ist am Anfang noch nicht ganz klar. Erschüttert von ihrem trostlosen Ende, beginnt Obuch nun auf eigene Faust zu recherchieren und versucht, ihren Lebensweg aufzurollen. Dabei stößt er rasch auf Hindernisse und Schwierigkeiten, die ihm eine ebenso wohlhabende wie gutsituierte, „wohlanständige“ Familie einer Kleinstadt zu machen beginnt.
Diese von Wilhelm Bricks, dem Besitzer einer Schnapsfabrik, geführte Familie hat offenbar kein Interesse an der Aufklärung dieses mysteriösen Falls, obwohl oder vielleicht gerade weil Tamara, die aus Algerien kam, mit einem der Söhne des Hauses verlobt war. Zielgerichtet werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Obuchs Ermittlungen zu torpedieren. Der von Obuch besuchte Mann, der einst Tamara gemalt hatte, ist wenig später tot. Bald ist auch Obuch, der sich jedoch nicht beirren lässt, in höchster Gefahr. Im Moor kommt es schließlich zum Showdown und der überraschenden Aufklärung von Tamaras grausamem Tod. Ein Sprecher auf dem Off erklärt am Ende schließlich, dass die Geschichte auf einem realen Fall beruhe, der unaufgeklärt geblieben sei.
Hintergrund
Sowohl Film als auch Roman sind von einem wahren Mordfall in der Nachkriegszeit inspiriert. Am 24. Dezember 1947 entdeckte eine Reinigungskraft der Deutschen Bundesbahn die Leiche von Ursula in der Strodt in der Toilette eines auf dem Norder Bahnhof abgestellten Waggons. Die 26-jährige Apothekerin aus Lüdge in Westfalen war von einem oder mehreren unbekannten Tätern mit einem Messer ermordet und anschließend ausgeraubt worden. Der Fall konnte nie aufgeklärt werden.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia-Artikel zum Film, abgerufen am 21. Februar 2022
- ↑ Haddinga, Johann (1988): Stunde Null. Ostfrieslands schwerste Jahre, Norden, S. 199f.